Freitag, 7. Februar 2014

 Geld sparen: wofür ? Kapital Investieren: wie? 
Zweiter Teil: praktische Überlegungen.


Was bleibt den ehrlichen Sparern übrig, um ihr Kapital auch im sozialen Sinne arbeiten zu lassen, also es so zu investieren, dass der Ertrag gleichzeitig das Sozialprodukt erhöht ?
In unseren kapitalistischen Gesellschaften kann nur die Investition in die Realwirtschaft  dieses Ziel anwisieren, wenn gleich auch nicht garantieren, denn bei allen Investitionen ist ein Restrisiko konstitutiv, also unvermeidlich.
Nur zwei Wege sind möglich: entweder die Direktinvestition bei Unternehmen, also Aktienerwerb, oder die Delegierung dieser Funktion an Banken und Fondsgesellschaften (die meistens Banken gehören), indem man dort Geld mit der Weisung deponiert, dass zur Investition in die Realwirtschaft benutzt wird.
Dies ist jedoch heutzutage immer seltener garantiert, denn abgesehen von einigen wenigen Sozialbanken (die z.B. faire Handel, ökologische und soziale Projekte und Mikrokredite finanzieren), alle andere statt in die Realwirtschaft zu investieren, betreiben überwiegend den  weitaus mehr profitabel Derivatenhandel.
Diese für die Gesellschaft und die Wirtschaft selber verehrende Entwicklung, die ganze Staaten in die Ruin getrieben hat und noch wird, wurde erst dadurch möglich, dass die Kontrolle über die Banken aus politischen gründen aufgegeben wurde, beginnend in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts (Reagan  in den USA und Thatcher in England waren die Pioniere in dieser unrühmlichen Entwicklung).     
Seitdem mehren sich die Krisen und die spekulativen Blasen, denn mit der sogenannten „Liberalisierung“ des Finanzwesen entstand genau das heutige System, die eine ganz einfache Umverteilung von Unten nach Oben garantiert: wenn die Banken erfolgsreich spekulieren, kassieren sie die Gewinne, im gegenteiligen Fall, sind die Verluste vom Steuerzahler zu tragen, was konkret einer schleichenden aber dauerhaften Enteignung auf Kosten der Mehrheit der Bürger entspricht.
Eine Änderung dieser Situation ist zur Zeit nicht denkbar, mindestens nicht solange die Regierenden käuflich bleiben, und ihre Wahlkampanien von den Banken und Gtroßinvestoren finanzieren lassen. Käuflich bedeutet in diesem Sinne nicht, dass die Politiker sich selber bereichern, sondern lediglich, dass die Parteien ohne Spenden nicht auskommen können, und es is offensichtlich, dass wenn Banken und Finanziell kräftige Marktteilnehmer Geld an Parteien spenden, dies als Investition tun, und von der Partei Gesezte erwarten, die ihnen Vorteile bringen: darüber kann man sich keine Illusionen machen, niemand unterstützt finanziell eine Partei ohne Eigennutz. Dementsprechend kommen zuerst die Interessen der Unterstützer und erst danach un dwenn nicht im widerspruch zu den ersten, die Belangen der Allemenheit.   

Nun aber zu den möglichen Gegenmaßnahmen, die abgesehen von politischen Änderungen  möglich sind.
Wer in die Realwirtschaft investieren will, kann mit einigen wenigen Regeln  grundsätzliche und fatale Fehler vermeiden und mit der Zeit auch Erträge aus seinen Ersparnissen erzielen, die nicht nur vollkommen legitim, aber auch sozial sind, weil aus der Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung entstanden.

Regel 1: Aktienerwerb bei Unternehmen, die Produkte herstellen, die sozial und ökologisch
verträglich sind. Selbst aus reinen ökonomischen Überlegungen, also abgesehen von moralischen Werten, sind Waffen und umweltzerstörende Produkte zu vermeiden, denn die Erträge sind vielleicht zunächst größer, aber sie unterliegen einem höheren Risiko.

Regel 2 : Kleine Investoren kaufen bei größeren Unternehmen, große Investoren bei 
Kleineren. Mit wenig Kapital kann man unmöglich die Ausrichtung einer Aktiengesellschaft beeinflussen, also der Kleinsparer sollte die großen etablierten Unternehmen eher finanzieren, und nur im Ausmahmefall kleinere Betriebe und wenn, nur örtlich direkt bekannte Kleinunternehmer.  Kapitalkräftigere Investoren können eher Kleinunternehmer beeinflussen, es fragt sich aber auch in welcher Richtung, denn diese sind eher den sog. „Heuschrecken“ ausgeliefert, also Investoren, die solche Betriebe aufkaufen, plündern und in den Ruin treiben.   
    
Regel 3: Dividendenpapiere sind zu bevorzugen, denn wenn die Gewinne lediglich aus dem
Kurzuwachs entstehen, ist das Risiko viel größer, dass es auch in die andere Richtung geht, und Kapital verloren wird.

Regel 4: Vor dem Kauf  unbedingt die Entwicklung der letzten Jahre beobachten (in Internet
findet man bei den entsprechenden Finanzportalen historische Kurse, in der Regel so unterteilt: Tageskurs, dann letzte Woche, letzte 3 und 6 Monate, letztes Jahr, und letzte 3 und 5 Jahre).
Die Vergangenheit ist zwar keine Garantie für die Zukunft, aber sehr hohe Kursbewegungen sind z.B. ein Hinweis, dass beim Kauf man sich beim Kauf eben an der Kursspitze befinden könnte, und demnächst ein Kursverlust passieren könnte.
Dann lieber auf einen besseren (billigeren) Einstandkurs warten oder andere Aktien erwerben.

Regel 5: Aktien sollen bevorzung für langfristige Investitionen erworben werden. Der
Aktienerwerb sollte nicht nur gestreut auf mehrere Gesellschaften vorgenommen werden, sondern auch bei den einzelnen Aktien sukzessiv erfolgen, also kleinere Packete an verschiedenen Zeitpunkten und mit Limit erwerben (also Höschtpreis angeben: man schaut sich am besten die täglichen oder wöchentlichen Schwankungen an, und gibt den Kaufauftrag bei einem Preis, der an der unteren Werten orientiert ist).

 Regel 6: Diese Regel ist die wichtigste, denn sie ist die einzige, die Verluste begrenzt.
„Stop-loss“ von anglophile genannt, bedeutet dies die eiserne Disziplin, bei etwaigen Kursverlusten über z.B. 10 % den Sofortverkauf. Denn wenn auch am nächsten Tag die Kurse sich erholen sollten, die Gefahr, dass es nicht dabei bleibt, und vielleicht die Kurse sich halbieren oder gar noch weiter nach unten fallen ist immer größer als der limitierte und zu verkraftende Verlust von 10 %. 
Und man kann später die gleichen Aktien womöglich für einen viel niedrigen Kurs wieder erwerben. Im Zweifelsfall gilt die „so-oder-so-richtig“ Kompromissregel: die Hälfte Verkaufen und sich doppelt freuen: steigen die Kurse, ist man noch mit der  Hälften der Aktien dabei, fallen sie, hat man mindestens die Hälfte der Verluste vermieden, und möglicherweise sogar Gewinne mitgenommen.

Regel 7: Wahl der Aktien. Es gibt darüber eben keine Regel, aber die Streuung sollte so
gestaltet werden, dass bei den unvermeidbaren Krisen (weil im Kapitalismus systemimmanent) die eventuellen Verluste in einer Sparte von einer anderen mindestens teilweise ausgeglichen werden können. Eine Kombinierung von Aktien könnte z.B. zur Zeit so aussehen:

a)      Unternehmen, die Konsumgüter produzieren (Lebensmittel, Kleidung, etc.);
b)      Unternehmen, die Maschinen und Werkzeuge herstellen;
c)      Firme die  Dienste anbieten (Telekommunikation, Post, Internet, Media, etc.)
d)      Versicherungen;
e)      ... und mit Vorsicht Banken (die zwar immer profitieren, s.o., .... einen Teil der „enteignete Gelder könnten sich dadurch die Steuerzahler über Dividenden und Kurssteigerungen wieder holen, aber die Risiken sind eben größer).

Man wird sich an diesem Punkt fragen „Warum sich direkt damit beschäftigen und sich nicht lieber an professionellen Anbietern wenden, d.h., Aktienfondsgesellschaften?
Es ist klar dass, wer keine Zeit investieren kann oder will, eher gut beraten ist, Fondsanteile zu erwerben. Am Besten dann mit monatlichen kleinen Beiträgen, so dass sich im Laufe der Jahren in dem gewählten Fond automatisch einen Durtschnittpreis etabliert, also Höhen und Tiefen werden kompensiert.
Aber mann muss bedenken, dass damit die Risiken nicht vermindert werden, denn die überwiegende Mehrheit der Fonds tun nichts Anderes, als dieselben Regeln wie oben aufgeführt zu verfolgen, und viele dazu beschränken sich sogar nur darauf, Index (Dax, Dow Jones, etc.) abzubilden. Dafür aber lassen sich die Fondsmanager üppig belohnen, und bedenkt man, dass in der Regel bei Aktienfonds der Erwerb von Anteilen 5 %  kostet, und danach noch eine  und nicht gerade billige Gebühr fällig ist, kann man wohl selber mit ein wenig mehr Aufwand dasselbe tun. Denn eins darf man nicht vergessen: es gibt Fonds, die hohe Gewinne versprechen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken klein reden: Hände davon , denn so etwas gibt es nicht in Wirklichkeit.
Erfolge bei Fonds sind meistens zeitlich begrenzt, wenn nicht meistens sogar zufällig erreicht. Oder, und dies hat es auch schon oft gegeben, Fondsgesellschaften die jeweils gute Fonds anbieten, haben deren Erfolg auf Nummer sicher ganz einfach wie folgt programmiert: Fond „A“ wettet auf steigende Kurse, Fond „B“ auf fallende, es ist klar dass einer von beiden erfolgreich sein muss, vor allem in Zeiten von größeren Kursschwankungen, und dann ist es auch kein Wunder, dass sich solche Fondgesellschaft brüsten, z.B. Fonds mit 35 %  Zuwachs  aufzuweisen, wobei die anderen verlustreichen Fondssparten nicht erwähnt werden.
 So gab es z.B. in den USA einen bekannten Manager, der die „subprime“ Schrottpapiere einem Teil seiner Kundschaft verkaufte, und die Gegenposition an einem anderen Teil, und sich rühmte, seine Kunden (eben diese letzten) in der Subprime Krise zu hohen Gewinnen verholfen zu haben. (Ende zweites Teils).
Quì poi il resto del testo.

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