Geld sparen: wofür ?
Kapital Investieren: wie?
Zweiter Teil:
praktische Überlegungen.
Was bleibt den ehrlichen Sparern
übrig, um ihr Kapital auch im sozialen Sinne arbeiten zu lassen, also es so zu
investieren, dass der Ertrag gleichzeitig das Sozialprodukt erhöht ?
In unseren kapitalistischen
Gesellschaften kann nur die Investition in die Realwirtschaft dieses Ziel anwisieren, wenn gleich auch
nicht garantieren, denn bei allen Investitionen ist ein Restrisiko konstitutiv,
also unvermeidlich.
Nur zwei Wege sind möglich:
entweder die Direktinvestition bei Unternehmen, also Aktienerwerb, oder die
Delegierung dieser Funktion an Banken und Fondsgesellschaften (die meistens
Banken gehören), indem man dort Geld mit der Weisung deponiert, dass zur
Investition in die Realwirtschaft benutzt wird.
Dies ist jedoch heutzutage immer
seltener garantiert, denn abgesehen von einigen wenigen Sozialbanken (die z.B.
faire Handel, ökologische und soziale Projekte und Mikrokredite finanzieren),
alle andere statt in die Realwirtschaft zu investieren, betreiben überwiegend
den weitaus mehr profitabel
Derivatenhandel.
Diese für die Gesellschaft und
die Wirtschaft selber verehrende Entwicklung, die ganze Staaten in die Ruin
getrieben hat und noch wird, wurde erst dadurch möglich, dass die Kontrolle
über die Banken aus politischen gründen aufgegeben wurde, beginnend in den 70er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts (Reagan
in den USA und Thatcher in England waren die Pioniere in dieser unrühmlichen
Entwicklung).
Seitdem mehren sich die Krisen
und die spekulativen Blasen, denn mit der sogenannten „Liberalisierung“ des
Finanzwesen entstand genau das heutige System, die eine ganz einfache
Umverteilung von Unten nach Oben garantiert: wenn die Banken erfolgsreich
spekulieren, kassieren sie die Gewinne, im gegenteiligen Fall, sind die
Verluste vom Steuerzahler zu tragen, was konkret einer schleichenden aber
dauerhaften Enteignung auf Kosten der Mehrheit der Bürger entspricht.
Eine Änderung dieser Situation
ist zur Zeit nicht denkbar, mindestens nicht solange die Regierenden käuflich
bleiben, und ihre Wahlkampanien von den Banken und Gtroßinvestoren finanzieren
lassen. Käuflich bedeutet in diesem Sinne nicht, dass die Politiker sich selber
bereichern, sondern lediglich, dass die Parteien ohne Spenden nicht auskommen
können, und es is offensichtlich, dass wenn Banken und Finanziell kräftige
Marktteilnehmer Geld an Parteien spenden, dies als Investition tun, und von der
Partei Gesezte erwarten, die ihnen Vorteile bringen: darüber kann man sich
keine Illusionen machen, niemand unterstützt finanziell eine Partei ohne
Eigennutz. Dementsprechend kommen zuerst die Interessen der Unterstützer und
erst danach un dwenn nicht im widerspruch zu den ersten, die Belangen der
Allemenheit.
Nun aber zu den möglichen
Gegenmaßnahmen, die abgesehen von politischen Änderungen möglich sind.
Wer in die Realwirtschaft
investieren will, kann mit einigen wenigen Regeln grundsätzliche und fatale Fehler vermeiden und mit der Zeit auch
Erträge aus seinen Ersparnissen erzielen, die nicht nur vollkommen legitim,
aber auch sozial sind, weil aus der Unterstützung der wirtschaftlichen
Entwicklung entstanden.
Regel 1: Aktienerwerb bei
Unternehmen, die Produkte herstellen, die sozial und ökologisch
verträglich sind. Selbst aus reinen ökonomischen
Überlegungen, also abgesehen von moralischen Werten, sind Waffen und
umweltzerstörende Produkte zu vermeiden, denn die Erträge sind vielleicht
zunächst größer, aber sie unterliegen einem höheren Risiko.
Regel 2 : Kleine Investoren
kaufen bei größeren Unternehmen, große Investoren bei
Kleineren. Mit
wenig Kapital kann man unmöglich die Ausrichtung einer Aktiengesellschaft
beeinflussen, also der Kleinsparer sollte die großen etablierten Unternehmen
eher finanzieren, und nur im Ausmahmefall kleinere Betriebe und wenn, nur
örtlich direkt bekannte Kleinunternehmer.
Kapitalkräftigere Investoren können eher Kleinunternehmer beeinflussen,
es fragt sich aber auch in welcher Richtung, denn diese sind eher den sog.
„Heuschrecken“ ausgeliefert, also Investoren, die solche Betriebe aufkaufen,
plündern und in den Ruin treiben.
Regel 3: Dividendenpapiere sind
zu bevorzugen, denn wenn die Gewinne lediglich aus dem
Kurzuwachs
entstehen, ist das Risiko viel größer, dass es auch in die andere Richtung
geht, und Kapital verloren wird.
Regel 4: Vor dem Kauf unbedingt die Entwicklung der letzten Jahre
beobachten (in Internet
findet man
bei den entsprechenden Finanzportalen historische Kurse, in der Regel so
unterteilt: Tageskurs, dann letzte Woche, letzte 3 und 6 Monate, letztes Jahr,
und letzte 3 und 5 Jahre).
Die
Vergangenheit ist zwar keine Garantie für die Zukunft, aber sehr hohe
Kursbewegungen sind z.B. ein Hinweis, dass beim Kauf man sich beim Kauf eben an
der Kursspitze befinden könnte, und demnächst ein Kursverlust passieren könnte.
Dann lieber
auf einen besseren (billigeren) Einstandkurs warten oder andere Aktien
erwerben.
Regel 5: Aktien sollen bevorzung
für langfristige Investitionen erworben werden. Der
Aktienerwerb sollte nicht nur gestreut auf mehrere
Gesellschaften vorgenommen werden, sondern auch bei den einzelnen Aktien
sukzessiv erfolgen, also kleinere Packete an verschiedenen Zeitpunkten und mit
Limit erwerben (also Höschtpreis angeben: man schaut sich am besten die
täglichen oder wöchentlichen Schwankungen an, und gibt den Kaufauftrag bei
einem Preis, der an der unteren Werten orientiert ist).
Regel 6: Diese
Regel ist die wichtigste, denn sie ist die einzige, die Verluste begrenzt.
„Stop-loss“ von anglophile genannt, bedeutet dies
die eiserne Disziplin, bei etwaigen Kursverlusten über z.B. 10 % den
Sofortverkauf. Denn wenn auch am nächsten Tag die Kurse sich erholen sollten,
die Gefahr, dass es nicht dabei bleibt, und vielleicht die Kurse sich halbieren
oder gar noch weiter nach unten fallen ist immer größer als der limitierte und
zu verkraftende Verlust von 10 %.
Und man kann später die gleichen Aktien womöglich
für einen viel niedrigen Kurs wieder erwerben. Im Zweifelsfall gilt die „so-oder-so-richtig“
Kompromissregel: die Hälfte Verkaufen und sich doppelt freuen: steigen die
Kurse, ist man noch mit der Hälften der
Aktien dabei, fallen sie, hat man mindestens die Hälfte der Verluste vermieden,
und möglicherweise sogar Gewinne mitgenommen.
Regel 7: Wahl der Aktien. Es gibt
darüber eben keine Regel, aber die Streuung sollte so
gestaltet
werden, dass bei den unvermeidbaren Krisen (weil im Kapitalismus
systemimmanent) die eventuellen Verluste in einer Sparte von einer anderen
mindestens teilweise ausgeglichen werden können. Eine Kombinierung von Aktien
könnte z.B. zur Zeit so aussehen:
a) Unternehmen,
die Konsumgüter produzieren (Lebensmittel, Kleidung, etc.);
b) Unternehmen,
die Maschinen und Werkzeuge herstellen;
c) Firme
die Dienste anbieten (Telekommunikation,
Post, Internet, Media, etc.)
d) Versicherungen;
e) ...
und mit Vorsicht Banken (die zwar immer profitieren, s.o., .... einen Teil der
„enteignete Gelder könnten sich dadurch die Steuerzahler über Dividenden und
Kurssteigerungen wieder holen, aber die Risiken sind eben größer).
Man wird sich an diesem Punkt
fragen „Warum sich direkt damit beschäftigen und sich nicht lieber an
professionellen Anbietern wenden, d.h., Aktienfondsgesellschaften?
Es ist klar dass, wer keine Zeit
investieren kann oder will, eher gut beraten ist, Fondsanteile zu erwerben. Am
Besten dann mit monatlichen kleinen Beiträgen, so dass sich im Laufe der Jahren
in dem gewählten Fond automatisch einen Durtschnittpreis etabliert, also Höhen
und Tiefen werden kompensiert.
Aber mann muss bedenken, dass
damit die Risiken nicht vermindert werden, denn die überwiegende Mehrheit der
Fonds tun nichts Anderes, als dieselben Regeln wie oben aufgeführt zu
verfolgen, und viele dazu beschränken sich sogar nur darauf, Index (Dax, Dow
Jones, etc.) abzubilden. Dafür aber lassen sich die Fondsmanager üppig
belohnen, und bedenkt man, dass in der Regel bei Aktienfonds der Erwerb von
Anteilen 5 % kostet, und danach noch
eine und nicht gerade billige Gebühr
fällig ist, kann man wohl selber mit ein wenig mehr Aufwand dasselbe tun. Denn
eins darf man nicht vergessen: es gibt Fonds, die hohe Gewinne versprechen und
gleichzeitig die damit verbundenen Risiken klein reden: Hände davon , denn so
etwas gibt es nicht in Wirklichkeit.
Erfolge bei Fonds sind meistens
zeitlich begrenzt, wenn nicht meistens sogar zufällig erreicht. Oder, und dies
hat es auch schon oft gegeben, Fondsgesellschaften die jeweils gute Fonds
anbieten, haben deren Erfolg auf Nummer sicher ganz einfach wie folgt
programmiert: Fond „A“ wettet auf steigende Kurse, Fond „B“ auf fallende, es
ist klar dass einer von beiden erfolgreich sein muss, vor allem in Zeiten von
größeren Kursschwankungen, und dann ist es auch kein Wunder, dass sich solche
Fondgesellschaft brüsten, z.B. Fonds mit 35 %
Zuwachs aufzuweisen, wobei die
anderen verlustreichen Fondssparten nicht erwähnt werden.
So gab es z.B. in den USA einen bekannten Manager, der die „subprime“
Schrottpapiere einem Teil seiner Kundschaft verkaufte, und die Gegenposition an
einem anderen Teil, und sich rühmte, seine Kunden (eben diese letzten) in der
Subprime Krise zu hohen Gewinnen verholfen zu haben. (Ende zweites Teils).
Quì poi il resto del testo.
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