„EUROPA“ ALS SCHULFACH? Die Europäischen Institutionen durch klare Sprache den Bürgern verständlich machen, Bürgerbeteiligung als Grundbedingung.
Ein Jahr lang fanden bei 35 VHS
in der ganzen Bundesrepublik Diskussionsveranstaltungen mit dem Titel „Unser
Europa“, eine erprobte Form des Meinungsaustausches nach den Prinzipien der
„World Café - Methode“ statt (Diskussionsrunden an verschiedenen Tischen mit
wechselnder Besetzung unter Vorgabe von gemeinsamen Themen).
Die gemeinsam erarbeitete
Synthese wurde in einer Reihe von genauen Fragen und Vorschlägen schließlich
von sechs Vertretern des Gremiums dem Kanzleramtschef Peter Altmaier
vorgetragen, der die ursprünglich dafür eingeladene Kanzlerin Angela Merkel
vertrat. Die Kanzlerin war gerade an dem Tag mit dringenderen Gesprächen in
Bruxelles und Verhandlungen über die aktuelle Ukraine-Krise beschäftigt.
In seiner kurzen Vorstellung
machte Peter Altmeier sofort deutlich, dass er schon immer ein überzeugter
Europäer war, nach seiner Definition also jemand der „die Überzeugung hat, dass
wir alle zusammen gehören“.
Die ihm von den Teilnehmern
vorgetragenen Fragen und Vorschläge bildeten eine bunte und vielfältige
Palette: einerseits ganz praktische Vorschläge wie „Politiker sollten über
Europa eine allen verständliche Sprache benutzen“, dann aktuelle Probleme wie
„wie gehen wir mit der Krise um?“ bis grundsätzliche Prinzipien wie:
„Europäische Identität- was hält uns zusammen?“.
Um der festgestellten mangelnden
Information der Bürger über die Europäischen Institutionen entgegenzuwirken,
wurde ein konkreter Vorschlag unterbreitet, nämlich „Europa als eigenständiges
Schulfach“ einzuführen. Weitere Aspekte waren die gemeinsame
Umweltschutzpolitik, die Migrationsproblematik und auch die Sorgen über die
aktuelle Ukraine-Krise wurden erwähnt. Zu allen Fragen und Vorschlägen hatte
Kanzleramtschef Peter Altmeier eine
ermunternde Antwort parat, und ermutigte die Teilnehmer, sich weiterhin für
„mehr Europa“ zu engagieren. Der Erfolg
dieses Bürgerdialogs war einerseits das Ergebnis der Vorbereitung in den
beteligten VHS, gewürdigt von der Präsidentin des Deutschen
Volkshochschul-Verbandes, Rita Süssmuth, die sich von der "lebendigen
Diskussion" begeistert zeigte.
Die Bertelsmannstiftung hatte das
ganze organisatorische Pensum zu bewältigen, und tat dies offensichtlich mit
größtem Engagement die ganze Zeit über, und für den perfekten Ablauf der
Endveranstaltung in Berlin konnten sich alle Teilnehmer auf die sorgfältige
Moderation von Christina Tillmann und Sascha Meinert verlassen.
Den Video-Mitschnitt des
Gesprächs mit Peter Altmaier kann man unter http://www.youtube.com/watch?v=74m27dHCyUM&list=UUGaEo3EBRSDMYQvH06-Mj5A
abrufen. In Kürze wird auch noch ein ca. dreiminütiger Film zur Veranstaltung
auf dem Youtube Kanal der Bertelsmann Stiftung hochgeladen, zu finden in: www.vhs-buergerdialog.de zusammen mit weiteren Informationen zum
BürgerDialog.
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