Freitag, 19. August 2016

Damaskus bald wie Bagdad, Tripoli und Bengasi?

Das heutige Bild des verletzen Kindes aus Aleppo auf der ersten Seite der meisten Tageszeitungen in Europa ist ein historisches Dokument der  Verlogenheit / Verlegenheit der westlichen „Demokratien“, ihrer  totalen Blindheit gegenüber der Wirklichkeit und deren Weigerung, das ganze Ausmaß ihrer katastrophal verfehlten Politik im Nahen Osten  mindestens seit dem völkerrechtswidrigen Angriff der USA auf Irak anzuerkennen.
Dasselbe Bild  oder noch viel schlimmere von verstümmelten und getöteten Kindern, Frauen und Greisen könnte man täglich aus den „westlich-demokratisierten“ Städten Bagdad, Tripoli, Bengasi und Kabul zeigen.
Dies wäre jedoch der Weltmacht USA höchst unerwünscht, daher liefert die  westliche Presse brav und einstimmig lieber die erschreckenden Bilder aus Aleppo, um die ganze Schuld dieses Bürgerkrieges Russland zuzuschieben.
Und wie üblich wird Putin dämonisiert und als ein zu beseitigende Monster verdammt, weil er gegen die Wunsche der USA, den syrischen Diktator Assad unterstützt und damit den totalen Verfall des Landes verhindert. Es ist die beinahe schon langweilige Wiederholung der immer gleiche Strategie, erprobt gegen Saddam und   Gaddafi, beide übrigens zuerst als beste Freunde des Westens gelobt, solange bei der Ausbeutung der  Ölfelder hohen Profit den USA und EU Ölgesellschaften garantierten.
Dass die USA ununterbrochen in der ganzen Welt Rebellen unterstützen, um demokratisch gewählte Herrscher zu stürzen und sie mit Herrschern ihrer Wahl und ihnen untergebene umzutauschen, ist längst voll dokumentierte und unwiderlegbare Geschichte: angefangen von den korrupten Herrschern in Südvietnam, über persischen Schah, die "Contras" in Nicaragua, die zahlreiche  Faschisten in Südamerika (darunter der bekannte Pinochet, um nur einen zu nennen) bis zum Sturz eine prorussischen Oligarchen in der Ukraine, der mit einem prowestlichen ausgetauscht wurde, mit der einzigen Aufgabe, die NATO-Erweiterung zu ermöglichen, der weitere Schritt für den nächsten  Krieg gegen Russland.
Wie die Geschichte lehrt, alles dies hat bisher nicht genützt, die Völker haben gegen die USA-importierte „Demokratisierung“ ihre Selbstbestimmung immer wieder erlangt, aber dieser Kampf hat Millionen Opfer verlangt, und gleichzeitig Milliarden Gewinne der Militärindustrie in der USA und in der EU geschenkt.
 
Unbeirrt  verfolgen daher die USA und ihre untergebene EU-Machthaber die gleiche katastrophale Politik und schrecken nicht von Lügen zurück, seien es frei erfundene Massenvernichtungswaffen  in Irak oder Giftgas in Syrien, der nicht von der Regierungstruppen, sondern von den Rebellen eingesetzt wurde, wobei der Lieferant in beiden Fällen wahrscheinlich immer der gleiche war.

Um zu lügen braucht  nicht immer falsche Nachrichten zu verbreiten, es genügt die gezielte Auswahl von den nützlichen und die Unterlassung derjenigen, die Widersprüche in den Dogmen der westlichen Machthabern entlarven würden.
Deshalb wird nie erwähnt, dass die Russische Föderation sich weder im Irak noch in Libyen eingemischt hatte, ja sogar dem Westen erlaubt hatte, ihre kriminelle Kriege zu führen; und wir kennen nur allzu gut die verheerenden Folgen der westlichen „Demokratisierung“ in diesen beiden Ländern.
Dass die USA die Rebellen gegen Assad in Syrien finanziert und bewaffnet haben, ist unumstritten – die damalige Außenministerin Hillary Clinton hatte sogar Obama vorgeworfen, nicht genug Mittel zu diesem Zweck eingesetzt zu haben! Wir müssen also davon ausgehen, dass wenn sie die nächste Präsidentin in der USA wird, sie dies nachholen wird, so dass wir Damaskus ebenfalls in Trümmer sehen werden.
Und die EU wird sich wie üblich brav dem Diktat aus Washington unterwerfen und wie in Libyen fleißig dabei helfen, ein weiteres Land, komplett zu zerstören, damit noch mehr Elend an ihrer Grenze herrscht.
Dann aber werden sich alle EU Politiker weigern, für die Folgen gerade zu stehen: sie werden  lieber mit anderen nicht gerade lupenrein-demokratischen Herrschern wie Erdogan einigen, um die Flüchtlingsströmungen, die sie mit ihrer irrsinnigen Intervention verursacht haben, nicht aufnehmen zu müssen.  Dazu werden sie höchstwahrscheinlich den „Druck auf Russland“ mit weiteren Sanktionen erhöhen, in der Hoffnung, auch dieses Land zu destabilisieren, vielleicht in den Bürgerkrieg zu stürzen: in der Politik wird selbst der Wahnsinn systematisch praktiziert.             



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