Wissenswertes über das Geldwesen.
Ein fiktiver Dialog über traditionelle und moderne Geldtheorien.
Ökonomie: das unser Leben bestimmende, weitgehend unbekannte Wesen.
Ob als Versäumnis der Schulpolitik
oder zwecks einer leichteren Manipulierbarkeit der Wähler gewollt, die
Unkenntnis der oft elementarsten Grundlagen der Ökonomie ist in Deutschland wie
in den übrigen Ländern der EU eine
verbreitete Tatsache.
Aber
auch die Spezialisten der Materie sind nicht zu beneiden, denn sie scheinen in
der Mehrzahl selbst damit überfordert, zuverlässige Lösungen für die Probleme
unserer Wirtschaften zu finden.
Von
allen möglichen Kritiken an die zeitgenössichen Ökonomen ist mindestens
eine absolut berechtigt: Die
Wirtschaftwissenschaft hat ihre historische Bedingtheit und Dimension vergessen
und verloren und hat sich zunehmend in eine ahistorische Formalisierung und
Mathematisierung verirrt. Sie arbeitet mit Modellen, die auf einer
Idealisierung von Annahmen gründen, die nicht nur zudem meist falsch sind,
sondern die auch fast jede Beziehung mit der konkreten Epoche und der
Wirklichkeit der zu erforschenden Phänomene zu tun haben.
Es
war und ist deshalb keineswegs überraschend, dass so gut wie keiner der
zeitgenössischen Ökonomen die letzte Finanzkrise vorhersehen konnte, (so wie
dies übrigens auch bei den vorigen der
Fall war) geschweige denn, sie zu verstehen, als sie plötzlich und unerwartet
da war. Und noch weniger (darunter auch
welche mit dem Nobelpreis gekrönte Ökonomen), scheinen zu wissen, wie diese
Krise richtig zu lösen ist, denn in der Tat sind wir noch weit davon entfernt,
ihre Überwindung zu sehen.
Ökonomie
ist heutzutage eine so verzettelte Disziplin, dass kaum jemand alle Richtungen
noch überblicken kann. Um sich in
diesem Labyrinth zurechtzufinden, muss man bereit sein, alle gängige
Erklärungen und Theorien zu hinterfragen und zu prüfen.
In diesem ersten Schritt habe ich eine der
Grundfragen gewählt, die seit der Antike von allen Überlegungen über die
Ökonomie untrennbar ist: das Wesen des Geldes.
Es ist verblüffend festzustellen, wie oberflächlich die allgemeinen
Kenntnisse darüber sind und wie unterschiedlich und widersprüchlich die
Theorien der Ökonomen sind.
Obwohl
wir alle täglich mit Geld umgehen, seiner Macht und Funktion, ja sogar seinem
Ursprung, bleibt oft das Geld in seinem Wesen größtenteils unbefragt und daher
uns unbekannt.
Nun
zur Form dieses Essays: bei dieser wichtigen, aber komplizierten und trockenen
Materie, kann die Erörterung der Geldtheorien in der Form eines Dialoges statt
eines Monologs interessanter werden.
Dementsprechen
habe ich meinen Vortrag verfasst: als eine fiktive Ausseinandersetzung zwischen
den Verfechtern der traditionellen Geltheorien und denjenigen der moderneren
Richtungen (MMT -Modern Money Theory) und einiger anderen interessanten Theorisierungen, die sogar
Anwendung gefunden haben und heutzutage unter „Lokalwährungen“ bekannt sind.
Der
Text dieses Dialogs ist hier vorhanden, und zwar in einer ersten vorläufigen
Fassung, die ich dann, anhand der anschließenden Diskussion, mit den Beiträgen
der Anwesenden ergänzen und im Internet in meinem Blog veröffentlichen
werde. Hier die Rollen:
1)
„Prof. Momo“ vertritt darin die MMT (die moderne Geldtheorie),
2)
„Prof. Dagobert“ ist Anhänger der traditionellen, in den UNI-Textbüchern noch
gelerhrten Auffassung (Chicago Schule).
3)
„Candide“ stellt an beiden Kontrahenten (scheinbar) naive Fragen
4) Als Verfasser des Ganzen
übernehme ich die Moderation.
Moderator (an die Anwesenden):
Sehr
geehrtes Publikum, ich habe die Ehre, hier heute Abend eine Diskussion zu
moderieren, die zwischen dem bekannten Prof. Momo der Chicago Universität und
dem ebenfalls durch zahlreiche Veröffentlichungen bekannten Prof. Dagobert der
Wiener Universität. Als dritter ist ein Student (eine Studentin) anwesend, die
jedesmal einschreiten wird, wenn die Erklärungen beider Professoren den
Laien zu überfordern drohen, so dass
dieser Dialog allgemein verständlich auch für Nichspezialisten bleiben wird.
Und natürlich kann dann jeder in der anschließenden Diskussion um weitere
Klärungen bitten oder eigene Kritik anbringen. Über die Geldtheorien gibt es so
viele und kontrastierende Meinungen, dass ich fast sagen würde, auch jede noch
so komisch erscheinende Theorie hat ihre Berechtigung. Und vielmehr: es waren
gerade die naivsten Fragen, wie immer in jeder Wissenschaft, die zu neuen und
besseren Erkenntnissen geführt haben.
Ich fange an mit einer ganz einfache Frage an Prof.
Dagobert: „Geld existiert seit der Antike in verschiedenen Formen: wie ist es
entstanden und was sind die Voraussetzungen dafür?“
Prof. Dagobert: Zuerst bedanke ich mich
ebenfalls für die Einladung und vor allem dafür, dass ich hier endlich mal
Prof. Momo treffe, mit dem ich bisher nur schriftlich mich ausseinander gesetzt
habe. Die Antwort auf Ihre Frage scheint zwar zunächst ganz einfach, nur, sie
wirft sofort eine solche Menge von weitere Fragestellungen auf, die unzählige
Autoren schon beschäftigt haben. Ich versuche zunächst die allgemein
akzeptierte Meinung wiederzugeben, dann meine eigenen Erkenntnisse
darüber.
Geld existiert als „Messinstrument“ für den Wert von Sachen
und Diensten. Es ist also untrennbar vom Privateigentum und gekoppelt mit
Austausch, also Handel und Markt.
Und gesellschaftlich setzt Geld als Grundbedingung die
Autorität eines Staates voraus, gleichgültig wie im einzelnen historisch
konkret gestaltet. Nur der Prinz, der König, oder später der Republikanische
Staat hat das Privileg, Münzen zu pressen und die Macht, deren Wert zu
fixieren. Daher sind auf allen Münzen seit der Antike immer die Köpfe der
Herrscher geprägt. Und heutzutage sind auf den Banknoten Persönlichkeiten der
Kultur, der Geschichte und der Politik dargestellt.
Candide: Herr Professor, ich habe gerade die
Euroscheine in meinem Geldbeutel geprüft: keine Persönlichkeiten, nur
Landkarten und architektonische Motive; ist diese also keine richtige
Währung?
Prof. Dagobert: Nein, das
Fehlen von Bildern bekannter Persönlichkeiten ist eine Entscheidung die
getroffen wurde, um weder Länder zu bevorzugen, noch welche zu benachteiligen:
eine gemeinsame Währung muss übernational auch in der äußeren Erscheinung sein.
Außerdem:
weil man die Ausbreitung der Eurozone plant, kann man nicht etwas im
Erscheinungsbild der Banknoten festlegen, was dann bei jedem neuen hinzugekommenen
Teilnehnmer geändert werden muss.
Prof. Momo: Gut gedacht, es wird sich als
richtige Entscheidung herausstellen auch wenn manche Länder die Eurozone
verlassen werden.
Prof. Dagobert: Das kommentiere ich jetzt
nicht, später geehrter Kollege. Jedenfalls ohne diese drei Grundvoraussetzungen
würde keine Währung existieren:
Privateigentum, Austausch, Staat.
Prof. Momo: Historisch
sind aber Beispiele bekannt, in denen nur einer oder zwei dieser
Voraussetzungen vorhanden waren: in kommunistischen Regierungsformen gab und
gibt es wohl Geld auch ohne Privateigentum. Und in der Renaissance war es nicht
der Staat, sondern es waren die Banken, die
das Geld in Umlauf gebracht haben, zumindest für Kredite und Kommerz: denken
wir an die Entstehung von Papiergeld in Florenz, das von den Banken emittiert
und garantiert wurde.
Prof. Dagobert: Lassen
wir der Einfachheit halber die Bedingung „Eigentum“ fallen, obwohl es klar ist,
dass sie heutzutage untrennbar mit Geld verbunden ist, aber bedenken wir, dass,
obwohl die Banken in einer gewissen Übergangsperiode anstelle des Staates in
der Tat Geld geschöpft haben, heutzutage ebenfalls klar ist, dass der Staat die
alleinige Kontrolle über den Geldumlauf hat, und genauer gesagt, über die Zentralbanken.
Candide: Entschuldigen Sie, Herr Professor, aber
ich habe vor kurzem in einer Vorlesung gehört, dass die Nationalbanken doch unabhänging von den jeweiligen
Regierungen sind, also wie übt der Staat seine Autorität und Kontrollfunktion
über die Zentralanken aus? Oder sind es nicht eher die Zentralbanken – wenn
nicht sogar die Großbanken oder, wie man sagt, die „systemrelevanten Banken“ –
die den Staat kontrollieren ? Sind die Zentralbanken unabhängig oder nicht? Und
was ist mit dem Bitcoin: Dieses währungsähnliche Bezahlungsmittel ist
vollkommen unabhängig, nicht nur von Staaten, sondern auch von Banken!
Prof. Dagobert: Ah, der
Bitcoin. Dann auch die Lokalwährungen. Eine gute Frage, aber dazu später.
Klären wir zuerst die Frage nach der Unabhängigkeit der Zentralbanken. Sie sind
unabhängig von Regierungsentscheidungen, aber sie unterstehen einem staatlichen
Auftrag, und dies ist in jedem Land oder Gruppe von Ländern ein wenig
unterschiedlich.
Zum
Beispiel die Europäische Zentralbank (wie vorher auch die Deutsche
Zentralbank) hat als vorranginges Ziel die Gewährleistung der Preisstabilität,
und nur in untergeordneter Rolle die Unterstützung der allgemeinen
Wirtschaftsspolitik, dies jedoch ohne Beeinträchtigung der Preisstabilität. Das
Federal Reserve System in den USA hat dagegen keine Prioritätenssetzung
bei den drei Aufgaben:
a) moderate Langfristzinsen,
b) Höchstgrad an Beschäftigung,
c)
stabile Preise
Daher
die dortige Unbekümmertheit bei der Betätigung der Notenpresse.
Moderator: Gut, aber
dafür bereitet sich die Europäische Zentralbank (EZB) unter Mario Draghi darauf
vor, die sogenannte QE „Quantitative Easing“ im Grunde einzuführen, also
den Kauf unsicherer Staatsanleihen von EU-Staaten mit sehr schlechten Noten,
d.h. ohne Bonität, um nicht zu sagen konkursgefährdet.
Genau das, was die USA bisher praktiziert
haben, aber nicht weiterhin verfolgen wollen. Es ist also in der EU eine
Alternative zur Betätigung der Notenpresse, aber mit dem gleichen Ziel, nämlich
Kredite an die Realwirtschaft durch die Banken zu stimulieren. Über das
Erbegnis dieser allerletzten noch gebliebenen Maßnahme der EZB nach Erschöpfung
aller anderen Mitteln, um den Euro zu retten, darf man skeptisch sein: in Japan
hat diese „Quantitative Easing“
nicht funktioniert.
Noch
fraglicher erscheint der Fall der EU:
Studien darüber enden meinstens wie diese,
die ich zitiere: http://www.oekonomenstimme.org/artikel/2011/10/wie-wirkt-quantitative-easing-evidenz-aus-japan/
“Insgesamt bleibt aber
sowohl für EZB als auch Fed festzuhalten, dass am Inflationsziel nicht
gerüttelt wird. (...) Des Weiteren ist die Realität der Finanz- sowie der
gegenwärtigen Eurokrise jedoch selbstverständlich sehr viel komplexer als unsere doch recht einfachen theoretischen
Makromodelle.“
In
Alltagsprache übersetzt: „Keine Ahnung über die mögliche Wirkung“ und „Bisher
hat es auch woanders kaum funktioniert“. Eine ziemlich ernüchternde
Feststellung.
Die
Rolle der Zentralbanken ist also sehr wichtig und nicht ungefährlich
heutzutage. Man kann fast nicht glauben, dass diese erst ziemlich spät
entstanden sind. Können Sie uns, Prof. Dagobert, etwas mehr darüber
erzählen?
Prof. Dagobert: Ja, in
der Tat existierten zunächst in Europa und bis ins späte 17. Jahhundert
lediglich kleine Privatbanken. Diese konnten ihre eigenen Münzen sogar prägen,
später auch Banknoten (die zuerst lediglich Zettel waren, also
Kassenanweisungen, deren Trägern es
erlaubt war, sie gegen Münzen zu tauschen). Es waren also „Quittungen“, die als
Vorstufe der Banknoten fungierten.
Voraussetzung dafür war jedoch, dass die Privatbanken die hinterlegten
Edelmetalle oder Münzen besaßen, die jederzeit gegen die „Quittungen“
herausgeben werden mussten. Ob dies tatsächlich der Fall war, ist nicht immer
belegt. Um die Sicherheit und die
staatliche Kontrolle zu ermöglichen, wurden dann die Zentralbanken gegründet,
die erste 1609 in Amsterdam. Die älteste heute noch existierende ist die Schwedische Reichsbank, zunächst genannt „Stockholms
Banco, 1656 gegründet. Die Bank of England wurde erst Ende des 17. Jahrhunderts
1694 gegründet, mit der vorranginge Aufgabe, der Regierung Geld zu leihen.
Prinzipiell entstanden also die Zentralbanken mit der Hauptaufgabe,
Staatsschulden zu finanzieren. Damals
wie heute, wie wir sehen.
Moderator: Somit sind wir auf die Begriffe „Schulden“
und „Finanzierung“ gekommen, darin sehe ich mindestens heutztage eine
der wichtigsten Funktionen des Geldes.
Man
könnte auch, falls Zeit bleibt, über „Schuldenbewältigung“ durch
„Schuldenerlass“ diskutieren. Nicht
wenige glauben, dass dieser Begriff erst mit der Finanzkrise entstanden ist,
aber die Theologen wissen mehr darüber, denn
in der Bibel ist dies ganz genau dargestellt: jedes siebte Jahr war in
Israel ein „Jubeljahr“ (ich erspare hier die Etymologie des Wortes), ein
Jahr in dem die Schulden erlassen werden mussten, also ein „Erlassjahr“.
Die
Begründung dafür ist nicht genau bekannt, aber prinzipiell durfte das sein, was
auch jeder Wucherer weiß: wenn der Gläubiger insolvent wird, riskiert er alles
zu verlieren, also besser auf ein Teil der Schulden verzichten. Es war aber
damals eher eine humanitäre Einstellung, um den gesellschaftichen Frieden nicht
zu gefährden. Die Wucherer von heute verfolgen dagegen eine andere Strategie,
wenn sie auf einen Teil der Schulden verzichten: sie holen diesen Teil einfach
später, zusammen mit den Zinseszinsen, sie halten dadurch die Gläubiger übers
Wasser, aber in stetiger Abhängigkeit, so wie heutzutage die „Trojka“ die Haushalte mancher EU Staaten
kontrolliert, Sparmaßnahmen und Privatisierungen vorschreibt.
Aber zurück zu unserem
Hauptproblem: Was haben „Schulden“ und „Finanzierung“ mit der Entstehung des
Geldes zu tun, Professor Momo ?
Prof. Momo: In der Tat, diese zwei Begriffe sind
die Basis der modernen Ökonomie. Aber sie erklären auch besser als alle andere
Theorien die Entstehung des Geldes überhaupt, und noch mehr seine Funktionen.
Diese sind:
1. Wertaufbewahrungsmittel, 2.
Zahlungsmittel 3. Wertmassstab.
Ich bitte um
Entschuldigung, dass ich zwei weitere Begriffe noch hinzufügen muss, aber ich
versuche diesen theoretisch-historischen Exkurs ganz knapp zu halten, nicht
zuletzt weil die Begriffe „Metallismus“
und „Chartalismus“ von Georg Friedrich Knapp eingeführt
wurden. Er war Professor in Straßburg, wo er in seinem 1905 erschienenem Buch "Staatliche
Theorie des Geldes" (1905) das Geld als Instrument des Staates zu
erklären versuchte.
Damals galt der Gold
Standard, d.h., der Wert des Geldes war garantiert (theoretisch) von der
Tauschbarkeit mit Edelmetallmünzen oder Barren. Gegen diese „Metallismus“
behauptete Friedrich Knapp mit Recht, dass Geld dagegen ein „Geschöpf des
Gesetzes“ ist, d.h. der Staat kann Geld aus dem Nichts schaffen, die Grenze
seiner Menge liegt lediglich in seiner öffentliche Akzeptanz, also soviel und
solange wie es von den Bürgern als glaubwürdiges Zahlungsmittel angenommen
wird.
Ganz neu waren
diese Überlegungen nicht, denn schon im römischen Imperium soll es etwas
Ähnliches gegeben haben, was aber dann im europäischen Mittelalter nicht mehr
existierte. Dies führt uns direkt zu der modernen Theorie der Entstehung des
Geldes durch die Steuer.
Die Theorie der sogenannten „Neo-Chartalisten“ („charta“ aus
dem Latein und altgriechisch chártēs (χάρτης), steht für Urkunde, später
einfach für Papier, wie im heutigen Italienisch).
Diese Theorie erklärt sehr gut die Beziehungen zwischen
den Finanzministerien und den Zentralbanken in den modernen Staaten.
Fangen wir bei einem verbreiteten Irrtum an: der Staat
muss zuerst Steuergelder eintreiben, bevor dieses Geld für die Staatsausgaben
verwendet werden kann.
Dies
ist heutzutage absolut falsch und war auch falsch, als die Könige die Münzen
prägten: sie mussten zunächst in Umlauf gesetzt werden, um sie danach wieder
per Steuer einzutreiben. Jeder Staat heutzutage, wie früher die Königen und
Prinzen, muss ZUERST Geld ausgeben, und erst dann kann das ausgegebene Geld
wieder mit den Steuern eingetrieben werden.
Candide: Herr Professor
Momo, aber wie kann der Staat wissen, wieviel Steuergelder er kassieren kann?
Und was passiert, wenn er zuviel ausgegeben hat und weniger Steuergelder
erhält?
Prof. Dagobert: Ja, dann
haben wir die bekannte Situation der Staatsüberschuldung und der Staat
muss mehr Geld drucken lassen und dann entsteht eine Inflation (aus dem
Lateinische „Aufblasen“),
und dann die Arbeitslosigkeit. Wir kennen dies nur allzu gut in Deutschland,
denken Sie nur an die Weimarer Republik und die Hyperinflation.
Aktienindex des
Statstischen Reichamtes in Papiermark
(Vom 32.12.1917 bis
31.12.1921: von 100 zu 1000; bis
30.6.1923: 100.000;
vom 30.6.23 bis
bisw 30.10.1923: von 100.000 zu 10.000 ...
Milliarden !).
Prof. Momo: Entschuldigen
Sie, Herr Kollege, aber klären wir zunächst, dass Arbeitslosigkeit andere
Ursachen hat, denn z.B. in den letzten Jahren seit der Finanzkrise haben wir
praktisch in allen europäischen Krisenländern eher das Gegenteil, Deflation statt
Inflation, und dabei hohe und wachsende Arbeitslosigkeit.
Auch
eine hohe Staatsverschuldung ist alleine noch kein Kriterium für die
Beurteilung einer Wirtschaft: denken Sie an die Staatsverschuldung Japans, mit
250 % ca. fast doppelt so groß wie in Griechenland, und doch ist die
Arbeitslosigkeit in Japan 4 % statt 40
% wie in Griechenland.
Lassen Sie mir noch kurz den Mechanismus erklären, wie
der Staat mit Schulden, Steuern und Zentralbank umgeht und wie dies mit dem
Privatsektor zusammenhängt.
Nennen
wir vertikale (senkrechte) Transaktionen diejenige zwischen öffentlicher
Hand und Privatsektor (also alle, die Geld vom Staat erhalten, seien es
Angestellte oder Firmen die Dienste oder Güter an den Staat verkaufen, z.B.
Beamtengehälter oder Arbeiter- und Angestelltengehälter der Baufirmen für
Straßenbau, Bahn, usw.). Und nennen wir horizontale (also waagerechte)
die Geschäfte (oder vereinfacht die Geldbewegungen) zwischen den Privaten
untereinander (Banken inbegriffen).
Außer
dem seltenen Fall der Parität (also wenn am Ende eine „Schwarze Null“ steht),
sind die Ausgaben eines Staates meistens größer als die Steuereinnahmen.
Und
hier entdecken wir eine interessante Erscheinung: wenn der Staat mehr ausgibt
als er kassiert, spricht man von „Defizit“: aber dieses Defizit ist
nichts anderes als Geld, das im Privatsektor geblieben ist! Denn die Gelder,
die der Staat ausgibt, sind anders gesehen lediglich Schulden, die dann die
Privaten mit den Steuern tilgen.
Werden
jedoch alle Schulden getilgt, also ergibt sich eine „Runde Null
Staatsverschuldung“, dann haben theoretisch die Privathaushalte (und Firmen)
vollständig das vom Staat über die Zentralbank ausgegebene Geld zurückgegeben,
theoretisch dürfte also kein Geld mehr in Umlauf sein, also keine
Investitionsmöglichkeit mehr. Es käme unwiderruflich zur Deflation. Oder
sagen wir es offen: In einem solchen Fall muss es zwangsläufig zur Deflation
kommen.
Zum
Glück ist es nicht so, denn alle Staaten haben mehr oder weniger größere
Defizite, in Umlauf als Staatsanleihen, Bundesschatzbriefe, kommunale
Pfandbriefe u.Ä., also es bleibt genug Geld in Umlauf, so dass die Wirtschaft
ihre Geschäfte tätigen kann.
Dazu
muss man auch noch bedenken, dass, was
als Bargeld in Umlauf ist, nur den geringsten Teil der Gesamtmenge darstellt:
Das sogenannte ‚“Buchgeld“ war z.B. in Deutschland im Jahr 2013 (sage und schreibe fünf mal
) größer als die vorhandenen Banknoten.
Für jeden Euro in Umlauf gibt es vier zusätzliche Euro in den Büchern
und auf den Konten der Bürger.
Candide: Was ist genau dieses “Buchgeld”: ich gehe davon aus, dass damit der „unbare“ oder „bargeldlose“ Geldverkehr
gemeint ist, aber was gehört im Einzelnen dazu?
Prof. Dagobert: Wenn man Bargeld auf ein Konto
einzahlt, wird die Summe Buchgeld, wenn es ausgezahlt wird, wiederum Bargeld.
Candide: Aber dann wäre Bargeld immer in gleicher
Menge vorhanden wie Buchgeld.
Prof. Dagobert: Nein,
das wollte ich natürlich noch ergänzen: auch die Kreditvergabe
ist Buchgeld. Wenn Sie einen Kredit von Ihrer Bank erhalten, geschieht
dies ganz einfach dadurch, dass die Bank per Gutschrift die Kreditsumme auf Ihr
Girokonto bucht. Diese nennt man auch „Sichteinlagen“: sie stellen den
größten Teil des Buchgeldes dar.
Und weil
die „Sichteinlagen“ jederzeit durch Abhebung an den Bankautomaten Bargeld
werden, nennt man sie „potenzielles Bargeld“. Wohlbemerkt: durch Abhebung oder Einzahlung
wird die Gesamtgeldmenge NICHT verändert.
Prof. Momo: Herr Kollege, erlauben Sie mir diesen Punkt zu ergänzen und zu
berichtigen. Es stimm, wass Sie gesagt haben, aber es muss auch noch ein nicht
unwesentlicher Aspekt hinzugefügt werden: Buchgeld ist im Grunde
insgesamt „fiat money“ (d.h.. aus dem lateinischen „fiat“ = es soll sein, es soll Geld
werden), was konkret bedeutet, es soll als Wertträger allgemein Akzeptanz
genießen, also Glaubwürdigkeit besitzen.
Und die Voraussetzung dazu ist
lediglich der allgemeine Glauben in diese Akzeptanz: fehlt dieser Glauben,
verliert dieses fiat Geld sowohl
als Gutschrift auf der Bank wie auch in der Hand der Bürger als Banknote
teilweise oder ganz sein Wert: wenn langsam und teilweise, haben wir die Inflation,
wenn es schnell und unwiderruflich vonstatten geht, dann hat man die Hyperinflation,
etwas, das seit der Antike immer wieder
passiert ist. Fiat Geld, also
Papiergeld, ist nichts Neues.
Wie Marco Polo
zweihundert Jahre später berichtete, hatten die Chinesen es schon im 11.
Jahrundert unserer Zeitrechnung erfunden, und gleich nach der Einführung,
während der Song Herrschaft, gab es dort auch schon die erste Inflation.
Man nannte in China das Papiergeld jiaozi
(dieses Wort bezeichnet, damals wie heute, eine verbreitete Speise, ähnlich zu
„ravioli“).
Candide: Sage also
niemand mehr, dass man Geld nicht essen kann ... mindestens in China.
Moderator: Ich erlaube
mir hier ebenfalls eine Frage: Wenn bei Kredidvergabe Geld aus dem Nichts entsteht, was ist dann, wenn
die Kredite zurückgezahlt werden?
Prof. Momo: Ganz einfach:
die gleiche Summe wird vernichtet.
Moderator: Also ist man
dann in der Ursprungsituation? Und was ist mit den Gütern, die mit dem Kredit
gekauft wurden? Z.B. nach der Tilgung eines Darlehens für ein Hausbau wird das
zurückbezahlte Geld vernichtet, d.h. die Schuld wird gelöscht, aber das Haus bleibt...
Prof. Momo: Richtig, denn
dieser Kredit diente als Investition. Man sagt fälschicherweise, dass „Geld
arbeitet“, was natürlich absurd ist. Aber Geld kann Arbeit verursachen.
Kreditgeld hat z.B. im Fall eines Hausbaus eine Ganze Menge Arbeit verursacht
und „bezahlt“, und das Ergebnis dieser Arbeit bleibt: damit wurde die Baufirma
bezahlt, der Notar, der Architekt. Die Baufirma wiederum hat ihre Mitarbeiter
bezahlt, und alle diese Teilnehmer haben am Ende das Geld ausgegeben für den
Lebensunterhalt. Nicht zu vergessen: bei jeder Geldausgabe hat der Staat, d.h. der Fiskus, immer mitverdient durch
Kassieren der Mehrwertsteuer.
Um dies noch besser zu verstehen, nehmen wir den
gegenteilige Fall, jemand der das ausgeliehene Geld nicht investiert, sondern
auf dem Konto läßt: übrigens kein nur theoretisches Beispiel, denn es ist
nichts anderes als das, was die europäischen Banken zur Zeit und seit Jahren
tun: sie erhalten von der Europäische Zentralbank Geld zum quasi Nulltarif und
statt es in die Realwirtschaft zu investieren, deponieren sie es in
Schuldschreibungen, also festverzinsliche Wertpapiere von anderen Staaten, die
wegen fehlender oder schlechter Bonität hohe Zinsen zahlen müssen und kassieren
mühelos und fast risikolos die Differenz.
Und dies ist noch das ehrlichste der
Verwendungen, denn meistens werden die Zentralbank-Ausleihen von den Banken in Derivate
und Zertifikate deponiert, also als Spielgeld verwendet.
Dies ist nicht nur unmoralisch, sondern auch
wirtschaftlich Unsinn, denn die riskanten, kurzfristig möglichen Gewinne gehen
auf Kosten der Gesamtwirtschaft, die mangels Investitionen in produktive
Bereiche, also in die Realwirtschaft, lahmgelegt wird.
Candide: Wenn ich richtig
verstehe, dann entgehen auch dem Staat, also dem Fiskus, die Steureinnahmen,
und es bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: entweder die Ausgaben zu reduzieren
oder die übrigen Steuern zu erhöhen.
Prof. Momo: Ganz genau:
Und wir sehen zur Zeit beide irrsinnige Strategien am Werk: die Austerität einerseits,
also Einsparungen einerseits, und das Drehen der Steuerschraube andererseits.
Die Resultate sind bisher z.B. in Europa ca. 30 Millionen Arbeitslose und die
kontinuierliche Steigerung der Staatsschulden.
Die
USA lassen immer schneller die Notenpresse drehen, und siehe, sie haben die
Krise besser gebremst, und die Arbeitslosigkeit ist dort ebenfalls
gesunken.
Prof. Dagobert: Nun,
vergessen wir nicht, dass z.B. unser
Finanzminister Herr Schäuble dabei ist, die „Nullschulden-Bilanz“
einzuführen.
Moderator: Aber nur null
NEUschulden, die alten Schulden bleiben.
Prof. Dagobert: Stimmt,
aber die kann man langsam auch reduzieren. Eines Tages wird Deutschland
schuldenfrei sein.
Prof. Momo: Und dann? Die
Staatsschulden sind der Motor der Wirtschaft. Haben Sie die Formel vergessen,
die von allen noch so unterschiedlichsten Theorien, also auch der traditionelle
monetaristischen, als
wahr angenommen wird?
ÖA - St
= E - I (- Nettoexporte)
Öffentliche Ausgaben
minus Steuereinnahmen = Ersparnisse
minus Investitionen
(Lassen
wir die Netto Exporte beiseite, sie
sind in diesem Zusammenhang irrelevant.)
Candide: Ah, ich habe es
kommen sehen, ich wusste, dass Ökonomie ohne Formel nicht auskommt. Aber
erklären Sie uns bitte, was genau damit gemeint ist.
Prof. Momo: Einfach und
verblüffend, wie Sie sehen werden. Gesetz den Fall, dass die Staatsausgaben und die Steuereinnahmen ganz
genau gleich wären, würde dies bedeuten, per Definition, dass es in einer
solchen Wirtschaft keine Ersparnisse und auch keine Investitionen geben kann,
denn eine Null an einer Seite der Gleichung lässt die andere Seite ebenfalls zu
Null werden.
Ein Staatsdefizit dagegen
bedeutet, dass die öffentliche Hand mehr Geld ausgegeben hat, als mit den
Steuern kassiert wurde, und dieses Geld ist letzten Ende auf privaten
Geldkonten gelandet: diese sind die Ersparnisse der Bürger. Ohne Staatsschulden
gäbe es auch keine Ersparnisse.
Das
scheint unglaublich, aber logisch und mathematisch ist es einfach so, darüber
besteht auch unter den Ökonomen und unabhängig ihrer Schulrichtung Einigkeit,
eine der wenigen, wenn nicht gar die einzige.
Moderator: Also hatte
Keynes recht, als er die Ankurbelung der Wirtschaft durch Staatsausgaben
theorisierte und Rooswelt dies in die Tat umsetzte und somit die USA die
Weltfinanzkrise 1929 schneller als in
Europa überwinden konnten.
Prof. Momo: Ganz richtig. Und wenn die Vorschläge
von Keynes über die Neugestaltung der internationalen Währungverhältnisse bei
der Konferenz in Bretton Woods 1944 angenommen worden wären, wären auch die
meisten Krisen vermieden worden oder mindestens weniger dramatisch gewesen.
Candide: Gut, alle haben sicher schon einmal von
Keynes gehört, aber könnte einer der Professoren uns klären, verständlich und
im Großen und Ganzen worum es ging (und vielleicht noch geht?).
Prof. Dagobert: Die Idee
Keynes war verblüffend einfach: er war der Überzeugung, dass Preisstabilität
und Vollbeschäftigung in Einklang gebracht werden konnten. Und dies setze
voraus, dass international kein Staat in eine Schuldenfalle gegenüber
anderen fallen sollte. Der Mechanismus war folgender: alle Staaten sollten
bei einer Zentralen Abrechnungsstelle („Clearing“) ein Guthaben
deponieren, in einer virtuelle Währung,
Keynes nannte sie bankor. Wohlbemerkt, es wäre fiat Geld
geblieben, aber im Verhältnis zur Wirtschaftsstärke der einzelnen Länder. Die
Transaktionen zwischen den Staaten sollten dann über diese Institution getätigt
werden, wobei die jeweiligen Exportüberschüsse wie auch die Importüberschüsse
zwar mit dem Guthaben verrechnet wurden, aber jeweils mit Sanktionen verbunden
waren, also das oberste Ziel war ein Gleichgewicht zwischen Import und
Export bei allen Staaten. Der
Leitgedanke war, durch Vermeidung von Wirtschaftskriegen auch die immer
darauffolgenden militärischen Konflikte überflüssig zu machen.
Exportüberschussländer
wären dann gezwungen worden, Maßnahmen zu treffen, um dies zu verhindern, und
gleichzeitig hätten sie die defizitäre Staaten unterstützen und zur Steigerung
ihrer Exporte verhelfen müssen.
Dieser
Vorschlag wurde damals nicht angenommen, die Monetaristen setzten sich
durch, und statt des bankors wählte man den Dollar als internationale Währung,
gekoppelt mit einem festen Goldpreis, eine Unze (31g für 35$). Im November 1971 wurde diese Goldkoppelung durch
Präsident Nixon aufgegeben, damals kostete eine Unze zwar nur 40$, aber die
Goldreserven deckten nur noch einen kleinen Bruchteil der Gesamtsumme der in
Umlauf befindlichen Dollars.
Heutzutage
mit 35$ erwirbt man knapp noch ...ein Gramm Gold, die Unze kostet über
1000$.
Alles
in allem muss ich zugeben, Papiergeld ist unmöglich durch Edelmetallreserven zu
decken. Und dies ist auch nicht nötig. Was zählt, ist die richtige und stabile
Entsprechung von Geld und Wert, also die Preisstabilität, die jedoch nicht auf
Kosten der Vollbeschäftigung gekauft werden darf: darin besteht die
Hauptaufgabe jeder verantwortungsvollen Regierung.
Moderator: Ich spüre, das jezt der Moment gekommen ist, die
Erlebnisse der bisherigen
Diskussion und die Positionen zusammenzufassen.
Zunächst nehme ich zur Kenntniss, dass im Gegensatz zu den
herkömmlichen und naiven Vorstellungen, die uns in der Schule und zum Teil in
den Universitäten beigebracht wurden, die Banken nicht hauptsächlich
existieren, um Geld von Sparern zu sammeln und dieses an Investoren
auszuleihen, sondern um überwiegend und direkt Geld aus dem Nichts zu schaffen!
Und dass Geld, also das Guthaben auf dem Konto des
Kreditnehmers, durch Kreditausgabe entsteht und nicht umgekehrt.
Dann möchte ich noch an das Verhältnis zwischen Bargeld und
Buchgeld erinnern. Viele haben dies zwar schon immer gewußt oder geahnt, aber
hier wurde es deutlich gemacht: „das Bare ist NICHT das Ware“, und wenn,
dann in einer sehr untergeordneten Rolle, denn sonst würde keine moderne
Wirtschaft mit dem wenigen Bargeld in Umlauf funktionieren, und wenn man es
genau sieht, es war auch immer so.
Denn wenn eine florentinische oder eine lombardische Bank
(von dort noch heutzutage der Begriff Lombardkredit) ein Schuldschein ausstellte, konnte dies
weitergegeben werden, und ab diesem Moment fungierte es als zusätzliches
Bargeld, lediglich garantiert vom guten Name der emittierenden Bank.
Man nannte diese Operation „girare“ (auf Italienisch
„wenden“), daher der Begriff Girokonto: der Schein wurde nämlich
gedreht, und auf der Rückseite vom Inhaber vor der Weitergabe
unterschrieben.
Übrigens, die älteste Bank in Italien ist der Monte dei
Paschi in Siena, 20 Jahre vor der Entdeckung Amerika gegründet, also 1472.
Ich sage „ist“, aber eigentlich und leider müßte man „war“ sagen, denn sie ist
zwar von den Steuerzahlern jetzt gerettet worden, aber de facto Konkurs
gegangen. Wobei wir auf die sicher für uns alle am wichtigste Frage kommen: wie
sicher sind unsere Ersparnisse, und was soll man am besten damit machen ?
Hier
soll also das Publikum das Wort haben, und Fragen stellen, die wir dann
mindestens diskutieren , aber nicht alle mit Sicherheit beantworten können.
Es
gibt ohnehin in der Wirtschaftswissenschaft sehr wenige gesicherte
Erkenntnisse. Wir können jedoch mindestens die Fragen präzisieren und die damit
verbundenen Probleme ein wenig vertiefen.
Zunächst
noch vielen Dank den Teilnehmern, die
sehr schön die Rolle der Professoren und
des/r Studenten/in übernommen
haben.
Candide: Ich hätte gleich
die erste Frage: ich war neulich in Traunstein, einer kleinen Stadt in Bayern,
und habe gesehen, dass dort viele Einwohner in den Geschäften mit einer anderen
Währung bezahlen, die sie Chiemgauer nennen.
Professor Momo: Das ist
in der Tat ein interessantes Beispiel, welches nochmals und ganz konkret
beweist, wie Geld aus dem Nichts
entsteht und doch kein Betrug ist, es nicht nur seine ursprüngliche und
wichtigste Funktion absolviert, sondern dazu auch noch sozialen Zwecken dienen
kann.
Ich
zitiere aus der Homepage des Chiemgauer:
„Der
„Chiemgauer“ ist eine Art Gutschein, mit dem bei Unternehmen in den Landkreisen
Rosenheim und Traunstein bezahlt werden kann. Die Verbraucher tauschen Euro in
„Chiemgauer“ ein – im Verhältnis eins zu eins und zu verschiedenen Werten. Das
Regionalgeld erhält man bei diversen Ausgabestellen, vor allem bei den
örtlichen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Wichtig für die Akzeptanz des
„Chiemgauer“ bei den beteiligten Unternehmen: Der Euro wird nicht ersetzt,
sondern lediglich ergänzt. Man kann also den Euro in „Chiemgauer“ tauschen und
den „Chiemgauer“ auch wieder in Euro zurücktauschen. Dieser Rücktausch ist
allerdings mit Kosten verbunden. Und das neue Papiergeld verliert an Wert. Der „Chiemgauer“
hat ein Verfallsdatum. Zum Quartalsende muss man ihn erneuern.
Genauer
gesagt, er wird nach Ablauf mit einer Marke um weitere drei Monate verlängert.
Die Marke kostet 2 Prozent des jeweiligen Gutscheinwerts. Scheine, die länger
als drei Jahre gehalten werden, sind komplett ungültig. Durch diesen
eingeplanten Wertverlust soll das Geld stetig im Umlauf bleiben und sprichwörtlich
„der Rubel rollen“. Jeder ist bestrebt, seine alternden Scheine möglichst zügig
aus- und weiterzugeben. Wichtiger aber als die Beschleunigung der Ausgaben ist
die Frage, wo oder bei wem der „Chiemgauer“ ausgegeben werden soll, nämlich bei
einem Unternehmen in der Region. (1*)
Die Idee einer Lokalwährung ist nicht neu, sie
wurde theorisiert von einem wenig bekannten Ökonom, Silvio Gesell, von dem der
viel berühmtere Kollege Keynes schrieb: „Ich glaube, daß die Zukunft mehr
vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird. Das Vorwort zu »Die
Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld« wird dem Leser, wenn
er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. Die Antwort auf den
Marxismus ist nach meiner Ansicht auf den Linien dieses Vorwortes zu
finden." (John Maynard Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung,
des Zinses und des Geldes, Berlin 1935, S. 300).
Die Idee ist an sich einfach und scheint schlüssig:
1)
Das „Horten“ von Geld ist nach Gesell das Hauptproblem, denn
Geld soll der Wirtschaft nur als Tauschmittel dienen, sie aber nicht als
Hortungsmittel lähmen.
2) Wer Geld
hortet und aus dem Umlauf entnimmt, zwing die Händler ihre Preise
zu senken. In der Folge müssen diese ihre Herstellungskosten
durch Kredite decken. Dies wiederum nütze der Geldbesitzer aus, indem er dafür
Zinsen verlangt, ein Einkommen, für das er keine Leistung erbringt. Die
Zinseinnahme verleiht er erneut, so dass seine Zinseinnahmen ständig wachsen
(Zinseszins). So werden nach Gesell „leistungslos“ Reichtümer dort angehäuft,
wo sie nicht benötigt werden. Im Gegenzug dazu wird der arbeitenden Bevölkerung
der ihr zustehende volle Arbeitsertrag vorenthalten.
Das Geld in der Hand eines Geldbesitzers müsste wie
menschliche Arbeitskraft und Waren mit der Zeit an Wert einbüßen, dann hätte es
auf dem Markt keine Vormachtstellung mehr.
3) Genau wie beim Chiemgauer würde das Geld mit der
Zeit entwertet, oder seine
Gültigkeit nur mit einer Gebühr ermöglicht, damit
jede Geldbesitzer würde sein Geld nicht zu lange zurückhalten, sondern damit
Waren oder Dienstleistungen kaufen, laufende Rechnungen begleichen oder es ohne
Zinsforderung verleihen würde, um so der Wertminderung zu entgehen. Dieses Geld
nannte Gesell „Freigeld“. Die Ausgabe des Freigeldes sollte dem Staat
vorbehalten sein, der hierfür ein Währungsamt einzurichten hätte.
Bei Inflationsgefahr sollte das Währungsamt Freigeld
einziehen, bei Deflationsgefahr solches ausgeben. Mit ihm wäre die schädliche
risikofreie Hortungsfähigkeit des Geldes überwunden.
In dieser Theorie gibt es zwei Aspekte die sowohl in
der Bibel beziehungsweise im Koran wie auch heutzutage bekannt sind: der
Verzicht auf Zinsen: In der Bibel ein Verbot, heutzutage in der EU die
Wirklichkeit, denn es gibt bekanntlich jetzt nur noch „Negativzinsen“.
Deuteronom, 23, 20-21
„Du sollst
deinem Bruder keinen Zins [hebr. neshek] auferlegen, Zins für Geld, Zins für
Speise, Zins für irgendeine Sache, die man gegen Zins ausleiht. Dem Fremden
[hebr. nochri, d. h. einem Ausländer, der nur vorübergehend im Land weilt]
magst du Zins auferlegen, aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der Herr, dein Gott, dich segnet in allem
Geschäft deiner Hand in dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen.“
Dazu kommt im neuen
Testament, im Evangelium Matthäus das Gebot der Investition oder Ausgabe
von Geld (die Parabel von den
„Talenten“) *
Diese Parabel darf ich als
allgemein bekannt voraussetzen, ich erinnere hier nur and die Schlußfolgerung:
Der Herr belohnt jene Diener, die das
geliehene Geld vermehrt haben, und bestraft denjenige, der das Geld begraben
und ungenützt gelassen haben:
„Hättest du mein
Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr
mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der
die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im
Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er
heulen und mit den Zähnen knirschen. 2
Somit wären wir auf die
aktuelle Situation gekommen: Wer spart wird bestraft und verliert sein Geld,
und wer viel erwirtschaftet hat, bekommt das Geld, das den anderen weggenommen
wird.
Den Armen wegzunehmen, um
den Reichen es zu geben, scheint zunächst die logische Folge dieser Parabel und
entspricht durchaus der Wirklichkeit: die Hälfte des Weltvermögens gehört nur
ca. 100 Superreichen.
Fast 90 % des
Gesamtvermögens gehören in den USA 1% der Bevölkerung, in Deutschland gehören
90% des Vermögens 10% der Bevölkerung.
Theologisch bin ich mit
dieser Interpretation der Parabel weder sicher noch zufrieden, aber die
bestehende Wirtschaftsordnung ist zweifellos genau auf diese Interpretation
gegründet. Ich beende daher diese
Ausführungen mit einem Zitat von Silvio Gesell:
„Unser Geld bedingt den
Kapitalismus, den Zins, die Massenarmut, die Revolte und schließlich den
Bürgerkrieg, der zur Barbarei zurückführt. ... Wer es vorzieht, seinen eigenen
Kopf etwas anzustrengen statt fremde Köpfe einzuschlagen, der studiere das
Geldwesen.“
Das ist genau das, was wir
hier heute Abend versucht haben.
Vielen Dank für die
Teilnahme und für alle Fragen, die jetzt zu erwarten sind.
Anmerkungen zum Verfasser
Zunächst
als Vorbemerkung: Ich bin kein Ökonom von Beruf. Im ersten Beruf war ich Bau-und Vermessungstechniker, in
diesem Bereich bin ich in Italien und
Deutschland tätig gewesen. Nach einem weiteren Studium habe ich als Philologe
und Lehrer die Hauptzeit meines zweiten Arbeitslebens verbracht, überwiegend in
Deutschland, aber zuletzt auch in Frankreich. Seit einigen Jahren bin ich nun
Rentner.
Die
Frage, warum ich mich für Ökonomie interessiere und über welche Kenntnisse
ich verfüge, ist berechtigt, und ich
will sie an dieser Stelle beantworten: Ökonomie hatte mich schon in der
früheren Schulzeit (vor dem Abitur) immer fasziniert, und während einer meiner
Studiengänge (Soziologie) habe ich auch systematisch diese Materie studiert.
Bald merkte ich jedoch, dass die scheinbar wissenschaftlich-objektiven
Ansprüche in der Lehre reine Illusion waren, denn jede Richtung war eher
politisch-ideologisch geprägt.
Ich
verzichtete deshalb auf eine abgeschlossene akademische Ausbildung in dieser
Sparte zugunsten von Literatur und Sprachwissenschaft und blieb Amateur in
Sachen Ökonomie.
Ich
benutze als Philologe lieber die Bezeichnung „Ökonomie“ , weil etymologisch
eher dem Objekt entsprechend – οἶκος (oikos), "Haus" aber auch
„Familiengüter“ und νόμος (nomos), "Norm, Gesetz", also
„Haushaltlehre“ und auf Staaten übertragen Volkswirtschaftlehre, oder
Wirtschaftswissenschaft. Im Englischen ist der Begriff ebenfalls
„economics“ also auch dem griechischen Ursprung entsprechend.
Als
Nichtfachmann konnte ich mir erlauben, außerhalb der vorgeschriebenen
traditionellen Lehrpläne die Autoren und Werke zu lesen, die mich
interessierten, und ich denke, es war nicht falsch, denn dies hat mich bewahrt,
frei von den Zwängen der herrschender Schulökonomie, ein blinder Anhänger einer
bestimmten Richtung zu werden.
In
den 68er Jahren unter den damals „revolutionierenden“ Studenten bin ich
wahrscheinlich einer der wenigen, die „Das Kapital“ von Karl Marx
mindestens in Auszügen gelesen haben, danach hatte ich immer den Eindruck, dass
die meisten darüber sprachen, weil es eine Mode war, ohne auch nur eine Seite
aufgeblättert zu haben. Diese Erkenntnis half mir, damals die Studentenbewegung
kritisch zusehen, und ich las (auch und deswegen) ebenfalls die Werke von
Keynes und Schumpeter, Friedman und anderer Ökonomen, die von den Linken als
„reaktionär kapitalistisch“ verpönt waren und wie ich vermute, dies ebenfalls
ohne direkte Kenntnisnahme.
Seitdem habe ich mich weiterhin
mehr oder weniger intensiv mit den älteren wie mit den neuen Theorien beschäftigt, in den vergangenen 40
Jahren haben sich Wirtschaftskrisen in mehreren Ländern wiederholt ereignet, dafür wurden
Erklärungen und Modelle von vielen Ökonomen entworfen, die sich mit schöner
Regelmäßigkeit bei der nächsten Krise sich meistens als untauglich
herausstellten.
Daher meine Devise, keine
überlieferte Meinung einfach zu übernehmen, und keine Theorie als endgültige
Erklärung zu akzeptieren: mit dieser Einstellung wurde auch der vorliegende
Essay verfasst.
Zur Vertiefung: Weiterführende Hinweise:
1) Geld und
Gerechtigkeit: weltweite Ungleichheit:
2) "Fiat Money (Chartalismus)
Geldschöpfung
und Giralgeldschöpfung aus dem Nichts" Zusammenfassung von Experten https://www.youtube.com/watch?v=AiFKNizPsho
Fiat Money,
explained https://www.youtube.com/watch?v=U8Yn5jT8Hyc
Posts
Tagged ‘Fiat Money’https://derhonigmannsagt.wordpress.com/tag/fiat-money/
3) Das heutige Banksystem
http://equapio.com/de/wirtschaft/geldsystem/
4) Warum unser Geldsystem nicht funktionieren kann:
5) Bitcoin
6) Quantitative easing
7) Kurzgeschichte der
ökonomischen theorien (Mainstream und Alternative)
UTOPIE kreativ, H. 143
(September 2002), S. 783-803 783
GUNTER
KRAUSE Die Geschichte der okonomischen Theorien
zwischen Mainstream und Alternative
8) Goldstandard zurück ? ISIS prägt ihre Münzen.
Münzen für das Terror-Kalifat 14.11.2014, 17:17 Uhr
Geldbezogene Zitate
Der
älteste Fluch des Menschen ist das Geld.“
|
1
|
„Wer
Geld gegen Zins verleiht, soll dastehen wie einer, der vom Satan erfasst
ist.“
|
2
|
„Jede
Gesetzgebung, die den Zins erlaubt, ist null und nichtig.“
|
3
|
Geld
macht nicht korrupt - kein Geld schon eher.
|
4
|
„Wenn
Leute wie ich ein Währungssystem stürzen können, stimmt das System nicht.“
|
5
|
„Die
wahnsinnige Vorherrschaft des Geldes hat zu einem System geführt, das absolut
nicht mehr demokratisch kontrolliert werden kann, weder von den Zentralbanken
noch von den Nationen.“
|
6
|
„Nationalökonomie
ist, wenn die Leute sich wundern, warum sie kein Geld haben.“
|
7
|
„Wer
den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.“
„Lieber
eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld zu arbeiten.“
|
8
|
Banken
sind gefährlicher als stehende Armeen.
|
9
|
„Unter
Globalisierung versteht man das wirtschaftliche Zusammenrücken aller Länder
als Folge der gesunkenen Transport- wie Kommunikationskosten und des Abbaus
künstlicher Handelsschranken.“
|
10
|
«Eigentlich
ist es gut, dass die Menschen der Nation unser Banken- und Geldsystem nicht
verstehen. Würden sie es nämlich, so hätten wir eine Revolution noch vor
morgen früh.»
|
11
|
„Die
Armen sind auf Gerechtigkeit angewiesen, die Reichen auf Ungerechtigkeit.“
|
12
|
Wenn
man durch Arbeit zu Reichtum gelangen könnte, gehörten die Mühlen den Eseln.
|
13
|
„Wo
die Münze klingelt, schweigt der Philosoph“
|
14
|
«Jede
Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, das heißt auf der irrtümlichen
Annahme, der andere werde gepumptes Geld zurückzahlen
|
15
|
«Gib
mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht,
wer dessen Gesetze macht
|
16
|
„Es
geht nicht darum, den Armen mehr zu geben, sondern weniger zu nehmen.“
|
17
|
Das
Geld wird flüssig. Das Geld wird knapp.Sie machen das ganz nach Bedarf.Und
schneiden den andern die Hälse ab.Papier ist manchmal scharf.
|
18
|
Zum
Reichtum führen viele Wege, und die
meisten von ihnen sind schmutzig.
|
19
|
Pecunia non olet - Geld stinkt nicht |
20
|
Wer
viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren;
wer kein Geld hat, muss spekulieren.
|
21
|
“Der
Vorgang, mit dem Banken Geld erzeugen, ist so simpel, dass der Verstand ihn
kaum fassen kann.”
|
22
|
Aktionäre
sind dumm und frech. Dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech, weil sie dann noch Dividende haben wollen.
|
23
|
Ein
Bankier ist ein Mensch, der Dir einen Regenschirm leiht, wenn die Sonne scheint; ihn aber sofort
zurückfordert, wenn es zu regnen
beginnt.
|
24
|
Wenn
du den Wert des Geldes kennen lernen willst, versuche, dir welches zu leihen.
|
25
|
„Geld
ist das Brecheisen der Macht.“
|
26
|
Bernhard Esambert, Direktor der Rothschild-Bank
|
A
|
|
Kurt
Tucholsky (*1890, †1935), dt. Schriftsteller und Literaturkritiker
|
B
|
|
John D.
Rockefeller (*1839, †1937), US-amerikan. Unternehmer
|
C
|
|
Thomas Jefferson
(1743 – 1826), US-Präsident 1801 – 1809
|
D
|
|
Prof. Dr. Joseph Stiglitz (*1943),Ökonomie-Nobelpreis 2001
|
E
|
|
John Kenneth Galbraith, Ökonom
|
F
|
|
Carl Fürstenberg (Dt. Bankier, 1850 - 1933)
|
G
|
|
Mark Twain
(Amerik. Schriftsteller, 1835 - 1910)
|
H
|
|
Benjamin Franklin (US-Staatsmann, Ökonom
|
I
|
|
Papst
Alexander II. (*1010, †1073),;
|
J
|
|
Henry Ford (1863-1947), Gründer der Ford Motor Company
|
K
|
|
Bertolt Brecht (*1898, †1956), dt. Schriftsteller
|
L
|
|
Rumänisches Sprichwort
|
M
|
|
Torquato Tasso
|
N
|
|
Kurt Tucholsky
(1890-1935), dt. Journalist und Schriftsteller
|
O
|
|
Mayer Amschel
Rothschild (1744-1812), Gründer der Rothschild-Banken-Dynastie
|
P
|
|
Friedrich Nietzsche (*1844, †1900), dt. Philosoph
|
Q
|
|
Erich Kästner (*1899, †1974), dt. Schriftsteller, Gedicht
(um 1930)
|
R
|
|
Marcus Tullius
Cicero (Röm. Politiker u.
Philosoph, 106 - 43 v. Chr.)
|
S
|
|
Kaiser Vespasian
|
T
|
|
Andre Kostolany
(Ungarischer Börsenexperte, 1906 - 1999)
|
U
|
|
Jean Ziegler (*1934), UN-Sonderberichterstatter für das
Recht auf Nahrung
|
V
|
|
Sophokles (*496 v.Chr., †406 v.Chr.), klassischer griech.
Dramatiker
|
X
|
|
Koran - Sure 2
|
Y
|
|
George Soros (*1930), ungar.-amerikan. Multimilliardär,
Manager des Quantum Fonds
|
Z
|
|
Dieter Hildebrandt
(Dt. Kabarettist, * 1927)
|
AB
|
Aufschlüsselung:
|
A6
|
B 7
|
C 8
|
D 9
|
E 10
|
F 22
|
G 23
|
H 24
|
j I 25
|
J 3
|
K 11
|
L 12
|
M 13
|
N 14
|
O 15
|
P 16
|
Q 26
|
R 18
|
S 19
|
T 20
|
U 21
|
V 17
|
X 1
|
Y 2
|
Z 5
|
Ab 4
|
* Zur Vertiefung für diejenigen die mehr wissen wollen hier
noch ein Auszug aus der Webseite des Chiemgauer:
Chiemgauer
praktisch für Unternehmer
Für Unternehmer bietet der Chiemgauer ein effektives
Instrument zur Kundenbindung , zur Kundenneugewinnung und zur
Vereinssponsoring. Alle Mitglieder des Netzwerks sind potenzielle Kunden, also
nicht nur die 2.500 Verbraucher, sondern auch 600 Unternehmer und 200 Vereine. Während man für andere Werbung viel
Geld ausgibt und meistens nur sehr wenig heraus kommt, kann man beim Chiemgauer
genau kalkulieren: Vom Umsatz fallen maximal 5% an, wenn alles zurückgetauscht
wird. Diese Kosten können die Unternehmer ganz erheblich reduzieren durch die
Weitergabe im Netzwerk.
Das gelingt mittlerweile so gut, dass im Durchschnitt 75% der
umgesetzten Chiemgauer im Netzwerk weitergegeben werden. Die Unternehmer zahlen
für 100 Euro Chiemgauer- Umsatz durchschnittlich nur 2 Euro inklusive
aller Kostenbestandteile wie
Regionalbeitrag (1,25 Euro, davon 75 Cent für gemeinnützige Vereine), Jahrespauschale
(65 Cent) und Umlaufimpuls (10 Cent). In den Kosten sind umfangreiche
Leistungen enthalten wie die Darstellung im Chiemgauer-Verzeichnis, eine
Mini-Webseite im Internet, eine persönliche Betreuung bei Fragen der Akzeptanz
und Weitergabe und die Zahlungsabwicklung. Wenn man sich überlegt, dass andere
Werbeformen bis zu 50% des Umsatzes oder andere Zahlungsmittelformen wie
Kreditkarten über 3% kosten, dann erweist sich der Chiemgauer als äußerst
kostengünstiges Marketing- und Zahlungsinstrument. Wenn man dann noch
zusätzlich weiß, dass ein sehr großer Teil in gemeinnützige Zwecke fließt,
erklärt sich auch, warum so wenige Unternehmer aus dem Chiemgauer-Netzwerk
wieder aussteigen
Das Himmelreich ist wie
mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen
sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei,
wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten.
Sofort begann der Diener,
der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch
fünf dazu. (...) Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub
ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn
Nach langer Zeit kehrte der
Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.
Da kam der, der die fünf
Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte:
Herr, fünf Talente hast du
mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.
Sein Herr sagte zu ihm: Sehr
gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer
Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil
an der Freude deines Herrn! (...) Zuletzt kam auch der Diener, der das eine
Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann
bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut
hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast
du es wieder. Sein Herr antwortete ihm (...: s. oben).
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