Samstag, 3. November 2018

Il meritato tramonto delle false sinistre. 

Die italienische PD (Partito Democratico, vom ehemaligen Premierminister Renzi) erleidet das gleiche Schicksal wie die SPD und alle andere frühere „linke“ Parteien in Europa.
Die PD zerfleischt sich in inneren Kämpfe, und wie alle sozialistische oder ehemaligen Kommunistische Parteien scheint nur noch mit sich selber beschäftigt, oder mit der Kritik an die neue italienischen Regierung, die ihn aus der Macht weggefegt hat.
Die Abfahrt in die Bedeutungslosigkeit scheint ein gemeinsames Schicksal aller linken Parteien, die vom gleichen „neoliberalen Virus“ infiziert wurden, also um die Wette mit den konservativen eiferten, den Markt als oberste Macht zu glorifizieren, die Privatisierung als oberste Religion, und die Abschneidung der Arbeiterrechten als Wundermittel für die Wiederbelebung der Wirtschaft.
Dies obwohl auch Kinder verstehen, dass dadurch kein Problem gelöst, sondern alle bestehende verschärft und neue hinzukommen.
In der Tat, 10 Jahre Sparpolitik hat als einziges Ergebnis die Erhöhung der Staatsschulden, der Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Rezession ohne Hoffnung auf eine Besserung.
Dann wundern sich noch diese falsche „Linken“, dass die Arbeiter die konservativen Parteien wählen: aber es ist immer so gewesen, dass wenn die Wähler keine andere Chance haben,  statt einer schlechten Kopie lieber das Original wählen. Wie konnte aber soweit kommen?
Nach dem Mauerfall hat man voreilig das "Ende der Geschichte" und den Triumph der Demokratie gegen den Realkommunismus und die marxistische Lehre verkündet.
Was als Realkommunismus und Marxismus verstanden wurde, war in Wirklichkeit die Verdrehung dieser Ansätze. Marx (der bekanntlich schrieb, "Ich bin kein Marxist" !) hatte die Ökonomie seiner Zeit studiert und deren perversen Mechanismus entlarvt. Er war aber nicht gegen den Kapitalismus als solchen, denn bekanntlich  bewunderte er die industrielle Entwicklung seiner Zeit, sondern gegen die Ausbeutung der Arbeiter durch die  Besitzer der Produktionsmittel. Und seine Untersuchungen waren nur provisorisch, das erste Buch des Kapitals hat er damals nur unter enormem Druck des Verlegers veröffentlicht, und in weiteren Ausgaben schon Änderungen vorgenommen (z. B. 6. Kapitel).
Die Arbeiterbewegung gründete auf dieser marxistischen Entlarvung der Ökonomie, deren Gültigkeit methodisch nichts an Aktualität verloren hat.  Es war jedoch keine einheitliche und endgültige Lehre,  die man als Orthodoxie reglementieren durfte, wie jede Religion, sondern nur der Ansatz und die Methode war entscheidend. Die immer gültige Grunderkenntnis lautete nämlich: wenn der Markt und die Produktivkräfte außer Kontrolle geraten, werden sie Demokratie und Wohlstand zerstören und Kriege verursachen.
Der weitere Verlauf der Geschichte beweist dies unmissverständlich.
Dies alles haben jedoch diejenigen, die sich als "Linke" oder als "Demokraten" verkaufen wollen, entweder nie verstanden oder nie sehen wollen. Die Exzesse des Realkommunismus  wurden erkannt, aber diejenigen des "Monopolkapitalismus" nicht. Daher wurden aus ehemaligen Linken weltweit "Ergebene Gläubiger der  Neoliberalen Religion" (die schon ökonomisch ein totaler Unsinn ist).
Leider eine nicht allzu neue Geschichte: schon die deutschen Sozialdemokraten hatten bei der Novemberrevolution 1918 die Arbeiterbewegung verraten, so wie sie sich schon 1914 für den Krieg entschieden hatten.
In Italien wurde Mussolini vom Sozialist zum Faschist, genau aus der gleichen Kriegsbegeisterung. In unserer Zeit sind die  Regierenden in ganz Europa lediglich Marionetten des Kapitals, untergebene Befehlsempfänger der Finanz-und Industrie-Lobbys und Knechte des USA Imperialismus. Kriegsvorbereitungen finden statt, NATO-Militärübungen und immer höhere Militärausgaben, erzwungen von den USA, werden stillschweigend angenommen.
Aber was für ein unisono „Kreischen von Gänsen“ in allen Zeitungen und Medien in der gesamten EU, wenn eine neue Regierung, wie jetzt in Italien, eine Erhöhung der Staatsausgaben um ein paar Punkte hinter dem Komma versucht (sicher keine Wende, eher ein Verzweiflungsakt, aber 100 mal besser als der blinde Herdentrieb der o.g. Marionetten) !.
Die o.g. Gänse wiederholen unaufhörlich, dass die neue italienische Regierung "Italien gegen die Wand fährt" :  eine so infame wie naive Behauptung, die einen totale Aberkennung der schon eingetretenen Situation verrät: Italien ist schon lange an der Wand festgenagelt, und zwar genau von jenen Verrätern wie den PD-Politikern und ihren Anhängern, die zwar nicht die geringste Ahnung haben, wie Italien aus der Misere zu helfen wäre, aber nicht akzeptieren können, dass die Wähler ihre korrupte Partei aus der Macht vertrieben haben.
Das Interesse der Italiener an den internen Machtkämpfen und Operetten-Possen in dieser Partei  ist jedenfalls nahezu gleich Null. Und die jungen gut gebildeten aber arbeitslosen
Italiener haben Italien sowieso den Rücken gekehrt und sind ins Ausland geflüchtet: allein  im Jahr 2017 sind mehr als 285.000  Auswanderer registriert, wobei die Dunkelziffer weit höher sein dürfte.
Eine ganze Generation geht Italiens verloren. Über diese Tragödie zeigt die EU-Kommission nicht das geringste Interesse: denen interessiert die Euro-Verteidigung, denn nur damit können die Reichen immer reicher werden und immer höhere Profite erzielen. 
Die anderen, die Verlierer dieser neoliberalen Politik, haben sich bitte damit zufrieden zu geben, und sollen  dankbar sein, das Ihnen immer noch besser als den  Flüchtlingen geht. Dann sollte man sich aber nicht wundern, dass die rechten und fremdenfeindlichen Parteien leider immer mehr Zulauf finden.   

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