Freitag, 26. August 2022

Ukraine: Gedanken über einen vermeidbaren Krieg 


Ich verfolge diesen Krieg seit 2014, als die Aggression durch die Ukrainische Armee die Mitbürger in Donbass  zur Flucht einerseits (800.000 nach Russland aber auch einige nach Europa, z.B. Studenten an meiner Universität in Konstanz) oder  zum Widerstand zwang. Ich habe mit den Überlebenden des Massaker in Odessa am 2. Mai 2014 gesprochen, die Filmaufnahmen dieser Tragödie gesehen, die in Wikipedia (in der neuerlich korrigierten Fassung !) als "unaufgeklärt" bezeichnet wird (sicher, die Täter waren Regierungsfreunde !). 
Ich bin kein "Putin-Versteher", dieser ist mir egal,  denn es geht nicht um Putin, sondern um das Russischsprachige Volk in der Ukraine, deren Sprache verboten wurde, eine eindeutig nazi-faschistische Maßnahme,  Mussolini tat dasselbe mit dem Französischen in Piemont und die Nazis sogar mit dem Sorbischem in Deutschland, Franco mit dem Katalanischen in Spanien).   
Ich empfinde diesen Krieg - seit 2014 - als eine Tragödie und  betrachte die Eskalation am 24. Februar 2022 als eine noch größere Tragödie. Aber es war nicht nur bewiesenermaßen  geplant (von den  USA und NATO: Staatssekretär  Blinken hat es offen gesagt, dass die NATO und USA 8 Jahre lang die Ukrainische Armee dazu vorbereitet hatten). Und jeder der ein wenig Geschichte kennt weiß, dass dies war die Brezinski-Doktrin,   die Obama 2013 veranlasst hatte, zusammen mit der EU die Maidan Revolte zu entfachen und missbrauchen (die Kosten dieser "Demokratisierung" hat Frau Nuland ebenfalls öffentlich genannt, 5 Milliarden Dollar).   
Dass der Westen den gewaltsam und blutigen Umsturz des legitim gewählten Ukrainische Präsident als ein Triumph der Demokratie gefeiert hat sagt alles über seine Wandlung in die Orwellsche Dystopie.
Interessant nebenbei bemerkt: die meisten die die "herrschende Meinung" über diesen Krieg vertreten und Russland als Bösewicht und einziger Verantwortlicher der Eskalation bezeichnen, und die  Dissidenten als "Putin-Versteher" diffamieren (wobei ich es als Kompliment gegenüber deren Ignoranz eher bewerte, dürften sich wiederum als "Kruschev-Versteher" bezeichnen).  Denn sie ignorieren z.B.  dass es sich im Fall der Krimhalbinsel keineswegs um eine Annexion handelt, denn es war ein Friedensnobelpreisträger , Gorbaciev, der am 20.1.1991  ein Referendum dort durchführen ließ, bei dem 93,6 der Wähler die Wiedereingliederung in die Sowietunion  wollten, sodass . am 12.2.1991 die Krim zur Autonome Sowietische Republik wurde . Und nach der Auflösung der Sowietunion  wurde die Krim 6 Monate vor der Ukraine unabhängig, mit eigenem Parlament und Verfassung. Die eigentliche Annexion fand am 17.märz 1995, durch die gewaltsame Amtsenthebung     des Krim-Präsident Mechkov durch "Spezialkräfte" der Kiewer Regierung.    
Dieser Krieg wurde nur durch die Feigheit der EU-Regierungenmöglich, die als niederträchtige und schändliche Vasallen der USA  blinde Gehorsam  gegenüber der Kriegstreiber  des Pentagons immer gezeigt haben. 
Der Frieden war eigentlich nah: die von Frau Merkel (und Hollande als stummer Begleiter) ausgehandelte Minsker Abkommen  (15.2.2015)  hätten sogar den Donbass als Ukrainischer Bestandteil gelassen,   denn die Bürger dieser Regionen wollten lediglich ihre Autonomie und das Recht auf ihre Sprache (was als ERSTES Gesetz die von den USA eingerichtete Regierung in Kiew verboten hatte). Aber von den 13 Artikel dieses Abkommen wurde von der Kiewer Regierung keine einzige verwirklicht. 
Man ließt in der "mainstream" Presse mit Erstaunen immer wieder, dass die russische Seite dieses Abkommen blockiert hätte: dies beweist lediglich, dass wer so was behauptet dieses Abkommen NICHT gelesen hat, denn  darin ist kein einziges Wort über irgendwelche Pflicht Russland: das Abkomme war ausschließlich zwischen  der Kiewer Regierung und den Vertreter der Autonomie-Strebende Republiken im Donbass.    
Kurz vor dem 24. Februar 2022 hatte sogar ein gewisser Zelensky gegenüber dem französischen Präsident Macron beteuert, dieses Abkommen zu verwirklichen.  Kurz danach, ein Tag vor der russischen Intervention, beteuerte dieser Herr , dass er nie die Absicht hatte dieses Abkommen zu verwirklichen, und dagegen auch noch die Krim erobern wollte. 
Es schien sogar noch in den ersten Tagen nach der Eskalation des Krieges einen Frieden noch möglich, durch Vermittlung des Türkischen Präsident Erdogan (Ironie der Geschichte: der furchtbare Diktator ist der einzige Staatsoberhaupt der sich noch um Frieden bemüht !!).  
Aber die Befehle aus Washington müssen andere gewesen sein, die Ukrainische Regierung hat sogar einen seiner Botschafter ,der an den Friedensverhandlungen teilgenommen hatte, als "Verräter" ermorden lassen: er hatte einen Frieden in Aussicht gestellt. 
Von allen kriminellen Aggressionen der USA/NATO dieser Stellvertreterkrieg ist der schändlichste, denn es handelt sich um zwei Brüdervölker. Was die Europäer betrifft, gibt es keine stark genügende Worte für die eigene Schande, Waffen an nazi-faschisten zu schicken, die die eigene Mitbürger ermorden: die 14.000 in Donbass von der OSCD bewiesene Opfer in den 8 Jahren vor dem 24.2.2022 waren nicht genug für die Kriegstreiber und deren Lakaien.   Selbst der Papst hat in einem Augenblick  ehrlicher Reflexion verstanden, dass dieser Krieg provoziert wurde.  Es tut mir immenser Leid für meinen Freunde sowohl in Donbass, in Kiew und in Russland, dass  es soweit kommen musste. Aber ich spüre zugegebenermaßen zynische Genugtuung für die materielle Opfer (Kälte, Preissteigerungen),  die in ganz Europa die feige Bevölkerung wegen der Boomerang Effekt der Sanktionen ertragen muss: vielleicht starten endlich einige die "herrschende Meinung zu hinterfragen", und werden sofort verstehen, dass diese wie in jeder Epoche "die Meinung der herrschenden Klasse" ist, wie in der Deutschen Ideologie Marx u. Engels scharf aber immer gültig formuliert  hatten. Und es bleibt zu hoffen, dass immer mehr Bürger verstehen, dass die Meinung, die die herrschende Klasse verbreite, nichts Anderes als eine einzige Lüge ist.

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