Donnerstag, 14. März 2019

„Friday for Future“ : und wer rettet das vergiftete politische Klima ?

Weltweit ist die Politik Geisel der multinationalen Konzerne, gesteuert von Finanzspekulanten, die eine  Geldmasse ausschließlich für ihre Profite hin- und herbewegen. Gelder, denen keine konkreten Werte oder Produkte mehr entsprechen, also eine virtuelle aber an sich zu 90 % wertlose  „fiat money“, die lediglich dazu dient, ganze Staaten als Schuldner in vollkommener Abhängigkeit von Banken und Fonds zu zwingen, als Diener von angeblich „ausgleichenden selbst regulierenden“ aber doch total manipulierten „Märkten“, die Götter dieser neoliberalen Weltreligion.
Ein so vergiftetes Klima kann nur die bekannten Resultate produzieren: Leute wie Trump in den USA und Diktatoren auf dem Aufmarsch überall, die als eifrige Diener der Waffenkonzerne diese mit immer stärkeren Investitionen mit Steuergeldern beglücken.
Für die Menschheit ist dieses vergiftete politische Klima unvergleichbar gefährlicher als die zweifellos in einigen Jahrzehnten sich anbahnende verheerende Klimakatastrophe.
Das entscheidende Prinzip bei der Lösung von Problemen ist immer die Erkennung der Ursachen und deren folgerichtige Bekämpfung, und zwar nach Prioritäten. Und genau dies vermissen wir bei den Schulstreiks vom Typ „Friday for Future“.
In den 60er und 70er Jahren demonstrierten Studenten nicht einfach gegen „den Krieg“ in Vietnam, sondern gegen die eigenen Regierungen, die diesen Krieg der USA als willfährige Vasallen befürworteten und unterstützten. Daher waren die Reaktionen der Politiker verbittert und gewaltsam, sie schickten nicht Grußbotschaften sondern die Polizei und ließen Demonstranten niederknüppeln. Heute dagegen hat die Naivität der Demonstranten ihr Pendant in der Heuchelei der Politiker. Man ändert die Verhältnisse nicht, indem man „für das Klima“ demonstriert, sondern nur wenn man „gegen die Klimazerstörer“ kämpft. Dieser Gedanke ist  leider bei den Freitagsdemonstranten noch nicht  angekommen.
Und noch weniger die weitere logische Schlussfolgerung über Ursachen und Wirkung: Die in Millionen Jahren entstandenen Fossil-Ressourcen werden seit des Beginn der Industrierevolution unkontrolliert ausgebeutet, so dass sie  in wenigen Jahrhunderten erschöpft sein werden und dabei wird das Klima der Erde für Jahrtausende zerstört.
Dass etwas dagegen getan werden soll, ist bis auf wenige Betonköpfe von allen politischen Akteuren anerkannt und sogar beschworen: aber es sind nur Lippenbekenntnisse, denn offensichtlich kann man nicht gleichzeitig der Umwelt und den rücksichtslosen Ausbeuter der Fossil-Energien dienen, die Parteien finanzieren und überall konkret entscheiden, wer an die Macht kommt und was er /sie dort bitte zu tun hat.
Daher die Täuschung der Jugend: wohlwollend befürworten alle Politiker die „Friday for Future“ Schülerstreiks. Den Gipfel der Heuchelei hatten wir in Davos, wo eine arme Schülerin als Feigenblatt von den Mächtigen der Finanzwelt, also von den Klimazerstörern, missbraucht wurde. 
Der Chef der EU Kommission, Jean-Claude Junker, hat die arme Greta in Brüssel sogar mit Handkuss empfangen (https://www.welt.de/wirtschaft/article189170629/Greta-Thunberg-nennt-Jean-Claude-Juncker-indirekt-einen-Schurken.html ). Ich konnte dabei den Gedanken nicht unterdrücken, und musste an Judas Kuss im Gethsemane Garten denken: Bilder sind nämlich starke Botschaften  und bleiben, die kritische Rede dieses Mädchens  wird leider bald vergessen sein, falls sie überhaupt von der breiten Masse der Wählern wahrgenommen wurde. Weltweit zielte die Berichterstattung darüber eher darauf, allgemein die Ängste der Jugend für eine ungewisse Zukunft zu thematisieren, und die ziellose und politisch total ungefährliche Freitagsdemonstrationen zu befürworten.
Denn nach allen Lobpreisungen und leeren Versprechungen für das Klimaengagement der Jugend, werden die Politiker weiterhin so verfahren wie bisher: sie trösten die Wähler mit kontinuierlichen Klima-Gipfeltreffen, im gleichen Rhythmus wie die Erasmus-Partys der  Studenten, und auch die Schüler werden allmählich ihre fröhliche kermesse-ähnliche Freitagsdemonstrationen aufgeben. Das Bild der Klima-Ikone Greta wird vielleicht kommerziell ausgebeutet und auf T-Shirts enden, das gleiche wie mit dem Bild von Che Guevara  getan wurde. Und die Welt geht weiter der Katastrophe entgegen, wie das Narrenschiff. Das befürchtete kann also so nicht vermieden werden, „mors certa, hora incerta“, aber in diesem Fall ist selbst noch die Art des Weltuntergangs unbekannt: atomarer Weltkrieg oder Klimadesaster. Vielleicht aber beide zusammen, denn die Ursache ist die gleiche: das Kapitalistische System als Weltherrschaft über die Menschheit. Die Rettung für Klima und Menschheit ist nur durch eine radikale Veränderung dieses selbstzerstörerischen Systems möglich. 

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