„Friday for Future“ : und wer rettet das vergiftete politische Klima ?
Weltweit ist die Politik Geisel der multinationalen Konzerne,
gesteuert von Finanzspekulanten, die eine
Geldmasse ausschließlich für ihre Profite hin- und herbewegen. Gelder,
denen keine konkreten Werte oder Produkte mehr entsprechen, also eine virtuelle
aber an sich zu 90 % wertlose „fiat
money“, die lediglich dazu dient, ganze Staaten als Schuldner in vollkommener
Abhängigkeit von Banken und Fonds zu zwingen, als Diener von angeblich „ausgleichenden
selbst regulierenden“ aber doch total manipulierten „Märkten“, die Götter
dieser neoliberalen Weltreligion.
Ein so vergiftetes Klima kann nur
die bekannten Resultate produzieren: Leute wie Trump in den USA und Diktatoren
auf dem Aufmarsch überall, die als eifrige Diener der Waffenkonzerne diese mit
immer stärkeren Investitionen mit Steuergeldern beglücken.
Für die Menschheit ist dieses
vergiftete politische Klima unvergleichbar gefährlicher als die zweifellos in
einigen Jahrzehnten sich anbahnende verheerende Klimakatastrophe.
Das entscheidende Prinzip bei der
Lösung von Problemen ist immer die Erkennung der Ursachen und deren
folgerichtige Bekämpfung, und zwar nach Prioritäten. Und genau dies vermissen
wir bei den Schulstreiks vom Typ „Friday for Future“.
In den 60er und 70er Jahren
demonstrierten Studenten nicht einfach gegen „den Krieg“ in Vietnam, sondern
gegen die eigenen Regierungen, die diesen Krieg der USA als willfährige
Vasallen befürworteten und unterstützten. Daher waren die Reaktionen der
Politiker verbittert und gewaltsam, sie schickten nicht Grußbotschaften sondern
die Polizei und ließen Demonstranten niederknüppeln. Heute dagegen hat die
Naivität der Demonstranten ihr Pendant in der Heuchelei der Politiker. Man
ändert die Verhältnisse nicht, indem man „für das Klima“ demonstriert, sondern
nur wenn man „gegen die Klimazerstörer“ kämpft. Dieser Gedanke ist leider bei den Freitagsdemonstranten noch
nicht angekommen.
Und noch weniger die weitere
logische Schlussfolgerung über Ursachen und Wirkung: Die in Millionen Jahren
entstandenen Fossil-Ressourcen werden seit des Beginn der Industrierevolution
unkontrolliert ausgebeutet, so dass sie
in wenigen Jahrhunderten erschöpft sein werden und dabei wird das Klima
der Erde für Jahrtausende zerstört.
Dass etwas dagegen getan werden
soll, ist bis auf wenige Betonköpfe von allen politischen Akteuren anerkannt
und sogar beschworen: aber es sind nur Lippenbekenntnisse, denn offensichtlich
kann man nicht gleichzeitig der Umwelt und den rücksichtslosen Ausbeuter der
Fossil-Energien dienen, die Parteien finanzieren und überall konkret
entscheiden, wer an die Macht kommt und was er /sie dort bitte zu tun hat.
Daher die Täuschung der Jugend:
wohlwollend befürworten alle Politiker die „Friday for Future“ Schülerstreiks.
Den Gipfel der Heuchelei hatten wir in Davos, wo eine arme Schülerin als
Feigenblatt von den Mächtigen der Finanzwelt, also von den Klimazerstörern,
missbraucht wurde.
Der Chef der EU Kommission,
Jean-Claude Junker, hat die arme Greta in Brüssel sogar mit Handkuss empfangen
(https://www.welt.de/wirtschaft/article189170629/Greta-Thunberg-nennt-Jean-Claude-Juncker-indirekt-einen-Schurken.html
). Ich konnte dabei den Gedanken nicht unterdrücken, und musste an Judas Kuss im Gethsemane Garten denken: Bilder sind
nämlich starke Botschaften und bleiben,
die kritische Rede dieses Mädchens wird
leider bald vergessen sein, falls sie überhaupt von der breiten Masse der
Wählern wahrgenommen wurde. Weltweit zielte die Berichterstattung darüber eher
darauf, allgemein die Ängste der Jugend für eine ungewisse Zukunft zu
thematisieren, und die ziellose und politisch total ungefährliche
Freitagsdemonstrationen zu befürworten.
Denn nach allen Lobpreisungen und leeren Versprechungen für das
Klimaengagement der Jugend, werden die Politiker weiterhin so verfahren wie
bisher: sie trösten die Wähler mit kontinuierlichen Klima-Gipfeltreffen, im
gleichen Rhythmus wie die Erasmus-Partys der
Studenten, und auch die Schüler werden allmählich ihre fröhliche
kermesse-ähnliche Freitagsdemonstrationen aufgeben. Das Bild der Klima-Ikone
Greta wird vielleicht kommerziell ausgebeutet und auf T-Shirts enden, das
gleiche wie mit dem Bild von Che Guevara
getan wurde. Und die Welt geht weiter der Katastrophe entgegen, wie das
Narrenschiff. Das befürchtete kann also so nicht vermieden werden, „mors certa,
hora incerta“, aber in diesem Fall ist selbst noch die Art des Weltuntergangs unbekannt:
atomarer Weltkrieg oder Klimadesaster. Vielleicht aber beide zusammen, denn die
Ursache ist die gleiche: das Kapitalistische System als Weltherrschaft über die
Menschheit. Die Rettung für Klima und Menschheit ist nur durch eine radikale Veränderung dieses selbstzerstörerischen Systems möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen