Sonntag, 9. November 2014

  Mauerfall oder Reinfall?


Die neue unsichtbare Mauer oder DDR „Rettung“ als Experiment für die Neugestalung der der EU nach deutscher „Hackenordnung“.
Nach vor kurzem veröffentlichten Meinungserhebungen wären ein Viertel ca. (23 %) der Bürger in den Gebieten der ehemalingen DDR der Ansicht, dass es ihnen vor der „Wende“ besser ging als jetzt, 25 Jahre später; sogar 12 % würden sich nach dem alten umstürzten Regime sehnen.
Diese Daten scheinen mir sehr zweifelhaft, denn mit geschickten Fragen kann man sehr leicht die Antworten erhalten die man sucht. Nichtdestoweniger sind diese Daten aussagekräftig, wenn man die Wirtschaftsdaten vergleicht.
Die sichtbare Mauer ist in der Tat lediglich durch eine andere ersetzt worden, eine unsichtbare aber ökonomisch sehr wohl spürbare und noch viel stärkere Mauer: Die Unterschiede zwischen Westen und Osten in Gehalt und Wohlstand, Sozialdienste und sogar Erziehung und Schulbetreuung sind nach der "Wende" sehr groß geblieben, viele sogar größer geworden.
Die Schwierigkeiten der wirtschaftlichen Angleichung West-Ost sind in der maroden Planwirtschaft der DDR, und veranwortlich dafür sind zweifellos die damaligen regierende Betonköpfe. Aber genausowenig kann man die „Sanierung“ seitens der westdeutschen Unternehmen als modellhaft geglückt bezeichnen: es hat sich eher um einen Raubzug gehandelt, der alle Merkmale der Kolonialisierung aufweist. Die Kosten der Wiedervereinigung haben die Westdeutschen Steuerzahler getragen, aber diese Investitionen sind nur zu einem Bruchteil zugunsgten der Ostdeutschen Industrie und Betriebe gegangen. Wo der Hauptteil geblieben ist ist leicht zu ahnen: es hat die Taschen der Wirttschaftsakteure im westlichen Territorium nie verlassen.
Man kann wohl sagen, dass den Bürger der ehemaligen DDR zwar es besser als bevor geht, im Durchschnitt, aber leider nicht allen: es gibt zwar zum Glück keine Dissidenten die politisch verfolgt werden, dafür aber ein Heer Arbeitslose.
Niemand möchte zwar zurück, ich glaube nicht einmal die 12 % der Meinunserhebungen die nach der alten DDR sich angeblich sehnen, solche Aussagen sind eher als Ausdruck der Enttäuschung und als Protest zu bewerten: gegen die falschen Versprechungen die zur Auflösung der DDR beutzt wurden.
Von einem wirklichen "Mauerfall" kann aber nicht die Rede sein: die eine Mauer wurde lediglich durch eine andere ersetzt, eine die man sehr schwer abreißen kann, denn diese letzte ist sehr fest verankert: an den herrschenden wirtschaftlichen Interessen der westdeutschen Finanz- und Industriemächtinhaber.
Diese Überlegungen sind jedoch nicht nur eine späte Erkenntniss über die gescheiterte „Sanierung“ der DDR: sie sind höchst aktuell, denn was in den vergangenen 25 Jahren dort passiert ist, wird jetzt mit den gleichen Methoden von der EU (geführt und dominiert von den deutschen Regierungen und Wirtschafgtsmacht) für den Rest der europäischen Länder in die Tat gesetzt, und vor allem für die „Sanierung“ der Finanzen der Mittelmeerländer (auch „PIGS“ genannt).
Wir sehen dass diese Methoden (zusammenfassend unter „Austerität-Maßnahmen“) bekannt, nicht nur keine am Boden liegende Wirtschaft wie die damalige DDR wirklich retten können, sondern sogar früher funktionierende Wirtschaften (wie Spanien, Portugal, Griechenland und Italien) langsam aber unwiderruflich ruiniren können. Wenn die Geschichte überhaupt etwas lehren kann, hier ein Gegenbeispiel (es sei denn, diese Entwicklung war und ist gewollt, dann wäre die DDR lediglich das Versuchkaninchen gewesen).
 

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